Das Amtsgericht Stuttgart ernennt den Wunschkandidaten der Geschäftsführung zum Insolvenzverwalter.

Böblingen - Das Amtsgericht Stuttgart hat den Rechtsanwalt Joachim Exner für die insolventen Firmen des Eisenmann-Konzerns bestimmt. Exner war der Wunschkandidat der Unternehmensführung. Eisenmann hatte am vergangenen Montag die Insolvenz beantragt. Ein hoher Verlust im vergangenen Jahr sowie Fehlentwicklungen bei einigen Großaufträgen hätten die Zahlungsunfähigkeit verursacht, teilte das Unternehmen mit. Eisenmann zählt zu den Automobilzulieferern mit Weltrang. Das Unternehmen produziert vor allem Lackieranlagen für die Autokonzerne.

 

Michael Keppel, der innerhalb der Eisenmann-Geschäftsführung zum Chef-Sanierer ernannt worden war, verspricht für das laufende Verfahren „eine bestmögliche Lösung für Gläubiger und Mitarbeiter“. Wie eine solche Lösung auszusehen hat, wird der Insolvenzverwalter bestimmen, nicht die Unternehmensführung. Exner wird in den kommenden Monaten zunächst die Bilanzen und Geschäftszahlen des Böblinger Unternehmens prüfen müssen. Der Rechtsanwalt arbeitet für die in Nürnberg ansässige Kanzlei Dr. Beck und Partner. Nach eigenen Angaben haben deren Juristen rund 3500 Insolvenzen bearbeitet. Zur Klientel gehörten auch namhafte Unternehmen wie Grundig, Loewe oder Photo Porst. Der Eisenmann-Führung galt die Kanzlei vor allem wegen ihrer Erfahrung in der Branche der Automobilzulieferer als Favorit.