Insolventer Modehändler Vielen Esprit-Läden droht das Aus

Beim insolventen Modehändler Esprit sind noch zwei potenzielle Investoren im Rennen. Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Bei Esprit wurde das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet. Bei Filialen und Mitarbeitern drohen harte Einschnitte. Zwei potenzielle Investoren sind noch im Rennen. Beide wollen das Geschäft „ganz oder in weiten Teilen“ herunterfahren.

Wirtschaft: Imelda Flaig (imf)

Beim insolventen Modehändler Esprit stehen nach Gesprächen mit einer Vielzahl potenzieller Investoren noch zwei Bieter bereit. In den kommenden Tagen soll es zu einer verbindlichen Vereinbarung kommen, wie das Unternehmen mitteilte. Am 1. August wurde das offizielle Insolvenzverfahren eröffnet. Der Modehändler hatte im Mai 2024 Insolvenz angemeldet.

 

Die rund 1300 Mitarbeiter wurden über den aktuellen Stand informiert. Wie viele Jobs und Filialen auf der Kippe stehen, ist noch unklar. Eines steht aber fest: Es wird massive Einschnitte geben. „Es war stets unser Ziel, dass die Esprit-Gesellschaften unter neuer Eigentümerschaft ihre Geschäfte fortführen können und so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten bleiben“, sagte Sanierungs-Geschäftsführer Christian Gerloff. Man müsse jedoch leider feststellen, dass alle Interessenten in dem unverändert sehr angespannten Marktumfeld für den Modehandel nicht oder nur sehr begrenzt bereit seien, dieses unternehmerische Risiko einzugehen.

Die beiden noch vorliegenden Angebote sehen den Erwerb der europäischen Markenrechte vor. Das eine der Erwerber-Konzepte ziele auf den Relaunch der Marke Esprit zu einem späteren Zeitpunkt ab. Das zweite sieht eine Betriebsfortführung in einem erheblich reduzierten Umfang vor, heißt es in der Pressemitteilung weiter. In beiden Fällen erfolgt der Verkauf der Markenrechte im Einvernehmen mit der Konzernzentrale der Esprit Holdings Ltd. in Hongkong.

„Je nach Ergebnis der Gespräche wird die Geschäftsführung deshalb gezwungen sein, die operativen Tätigkeiten in den deutschen Esprit-Gesellschaften ganz oder in weiten Teilen in den kommenden Monaten herunterzufahren“. Esprit hat bundesweit 57 Filialen, etliche auch in Baden-Württemberg.

Mit den Betriebsräten würden Verhandlungen über Sozialpläne und Interessenausgleiche geführt. Die Zahlung der Gehälter ist laut Mitteilung bis zum Wirksamwerden von insolvenzrechtlichen Kündigungen gesichert.

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