Flugreisende müssen endlich besser gegen Airline-Pleiten abgesichert werden, meint Thomas Wüpper.

Korrespondenten: Thomas Wüpper (wüp)

Berlin - Wie viele Airline-Pleiten muss es noch geben, bis die Politik endlich handelt? Seit Jahren ist bekannt, dass bei Flugbuchungen die Vorauszahlungen der Reisenden nicht gegen Insolvenz abgesichert sind. Dass das bezahlte Ticket wertlos und bei der Pleitefirma nichts mehr zu holen ist, erleben nun auch Hunderttausende Kunden von Air Berlin und Niki. Nur wer über Reiseveranstalter Flug und Hotel pauschal gebucht hat, ist fein raus. Denn Veranstalter müssen Vorauszahlungen seit vielen Jahren per Versicherung vor Pleiten schützen. Diese Regelung ist auch für Airlines längst überfällig.

 

Die neue Bundesregierung sollte den Insolvenzschutz weit oben auf ihre Agenda setzen. Schon die krasse Ungleichbehandlung von Pauschalreisenden und Inhabern von reinen Flugtickets ist weder gerecht noch nachvollziehbar. Das gilt erst recht für die Milliardensummen, die Airlines jedes Jahr vorab für Leistungen kassieren, die teils erst ein Jahr später erbracht werden. Natürlich wird keiner gezwungen, sein Ticket lange im Voraus zu kaufen. Aber wer günstig und garantiert fliegen will, muss früh buchen. Das ist in Ordnung, solange die Airlines nicht gleich den vollen Preis kassieren und die Vorauszahlung gesichert ist. Beides ist nicht der Fall, das gesamte Risiko trägt der Kunde. Das ist völlig inakzeptabel. Nun sind Taten statt Worte gefragt.