Instagram liegt bei jungen Nutzern im Trend. Statt viele Worte zu verlieren, stehen bei dem sozialen Netzwerk die Bilder im Fokus. Die StZ stellt vier spannende Instagrammer aus Stuttgart vor. Teil 4 und Schluss: Selina Opas, @sleinax, 700 Abonnenten.

Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Stuttgart - Am nächsten Samstag ist es soweit: Die Stuttgarter Zeitung veranstaltet die erste Instagram-Ausstellung in Baden-Württemberg. Von 19 bis 22 Uhr zeigen vier Instagrammer aus Stuttgart bei der Vernissage von #igersoffline im Einkaufszentrum Gerber, wie groß die künstlerische Bandbreite innerhalb des sozialen Netzwerkes mittlerweile ist. Nutzer wie Steffen Geldner und Constantin Schiller mit zusammen fast 60 000 Abonnenten präsentieren ihre Bilder. Florentine Pilvi Möhrle liefert ihre abstrakte Fotokunst ab. Und die Studentin Selina Opas demonstriert, wie Menschen Anfang 20 heute die Welt sehen.

 

Die 22-jährige Studentin an der Hochschule der Medien ist eine Art Role Model für die Instagram-Nutzung. Mit mehr als 700 Abonnenten liegt sie knapp über dem Durchschnitt. Sie packt immer ihr iPhone aus, wenn sie sich an einem besonderen Ort befindet. „Ich mache mir keinen Druck, indem ich mir vornehme, dass ich soundsoviele Posts am Tag schaffe“, erklärt Opas, die nun den Instagram-Kanal der Stuttgarter Zeitung kapert.

Instagram spannender als Twitter oder Facebook

Selina Opas ist 2013 aus dem fränkischen Coburg zum Studieren nach Stuttgart gezogen. Derzeit schreibt sie ihre Bachelor-Arbeit im Fach Werbung und Marktkommunikation. Da scheint es nicht verkehrt, das Handy auch mal beiseite legen zu können. „Das bereitet mir keine Schwierigkeiten. Viel härter ist es, am Laptop zu arbeiten, während gleichzeitig Facebook offen ist“, sagt die Coburgerin, die ein für fränkische Verhältnisse und schwäbische Ohren geradezu rücksichtsvolles unfränkisches „r“ pflegt.

Dabei ist Facebook für Selina Opas ohnehin keine Gefahr. Bei der Nutzung der sozialen Netzwerke zeigt sich einmal mehr, dass die Mutterfirma von Instagram bei den 20-Jährigen keinen hohen Stellenwert genießt. „Ich nutze Facebook hauptsächlich, um mich für die Hochschule zu organisieren“, sagt Opas. Dagegen teilt sie kaum Persönliches im Methusalem-Netzwerk mit. Auch in Bezug auf Twitter ist Opas zurückhaltend. „Einer unserer Profs hatte es uns zur Aufgabe gemacht, uns bei Twitter anzumelden und es bis zum Semesterende auf 60 Follower zu bringen. Er hat ja recht: Wenn man Marketing studiert, muss man sich mit den sozialen Netzwerken auskennen.“

Über Instagram die Aktivitäten der Freunde im Ausland verfolgen

Ihr Lieblingsspielzeug ist und bleibt aber Instagram. Hier holt sie sich Inspiration für ihre Städtetrips, erklärt Opas, die nach ihrem Medien-Studium noch Jura in München studieren möchte. „Außerdem ist das Netzwerk für mich die einfachste Möglichkeit, zu beobachten, was meine Freunde in Seoul, Buenos Aires oder Singapur so treiben.“

Stuttgart ist für Opas in den vergangenen drei Jahren zu einer zweiten Heimat geworden. Es war so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. „In Coburg ist nur einmal im Jahr etwas geboten, beim Samba-Festival im Sommer. In Stuttgart hat es an meinem ersten Wochenende geregnet. Trotzdem war rund um den Hans-im-Glück-Brunnen fast so viel los wie auf dem Samba-Festival. Das war krass.“ Stuttgart im Regen ist wie Coburg im Sommer: Eine poetischere Liebeserklärung an die Landeshauptstadt haben wir schon lange nicht mehr gehört.