Das "Minimum" einer Förderung liege bei dreimal wöchentlich in kleinen Gruppen. Beim Spielen, Kochen oder Spazierengehen solle der jeweils passende Wortschatz vermittelt, geübt und anschließend in größeren Gruppen noch einmal vertieft werden. Dies zeigt auch das Programm "Sag mal was" für zwei- bis vierjährige Kinder im Land. Es ist von Fachleuten der Universität Mannheim gemeinsam mit der Stadt Ludwigshafen und Unterstützung der BASF entwickelt worden und hat inzwischen in der ganzen Region und darüber hinaus Verbreitung gefunden. Zu dem Projekt gehört das Angebot einer Eltern-Kind-Gruppe, die sich einmal in der Woche unter Anleitung von Erziehern trifft und in der es, neben Spielangeboten, auch Tipps und Hinweise zum Sprachgebrauch für Väter und Mütter gibt. 

 

Es ist ein Irrglaube, dass Migranteneltern kein Interesse am Spracherwerb der Kinder und deren Bildung haben, sagte Tracy. Man müsse ihnen aber helfen, sich in unserem Bildungssystem zurechtzufinden. "Die Welt für die Eltern aus anderen Ländern ist schwierig geworden, es werden verwirrende und vielfältige Erwartungen an sie gestellt", meinte auch Maria Böhmer und kündigte an, sich bei der Kultusministerkonferenz für die Umsetzung der Empfehlungen der Mannheimer Experten zum besseren Spracherwerb einzusetzen.

Bis jetzt gebe es noch zu viele Einzelakteure, die man besser vernetzen müsse, erklärte Maria Böhmer. Sie unterstützt auch das Bemühen um einen früheren Förderbeginn. "Man sollte schon im dritten Lebensjahr einsetzen - das zweite wäre auch nicht schlecht", meinte sie.