Die Imame sind Schlüsselfiguren der Integration von Muslimen in Deutschland. Doch zu viele von ihnen predigen nicht unsere Werte. Der Staat muss darauf pochen, dass die Prediger nach hiesigen Standards ausgebildet werden. Das wäre zumindest ein erster Schritt, wenn auch noch keine Garantie für einen Versöhnung mit aufgeklärten Denken, meint StZ-Autor Armin Käfer.
Stuttgart - Auch der Islam gehöre zu Deutschland, hat der damalige Bundespräsident Christian Wulff vor zehn Jahren befunden. Der Satz bleibt umstritten. Es lohnt sich aber nicht, ihn sophistisch zu zerpflücken. Inzwischen leben mehr als fünf Millionen Muslime hier. Viele haben einen deutschen Pass – gehören also unzweifelhaft zu Deutschland. Allerdings verhalten sich nicht alle ihrer geistlichen Lehrer so. Wer zu Deutschland gehören möchte, sollte Toleranz gegenüber Anders- und Nichtgläubigen predigen. Das ist in den Moscheen und Hinterhof-Gebetsräumen keineswegs gewährleistet. Hier wurzelt ein Denken, das sich im Extremfall gewaltsam entlädt. Davon zeugen islamistische Anschläge in jüngster Zeit. Die Attentäter hatten teils Verbindungen nach Deutschland. Ihre verblendete Weltsicht ist auch hier zuhause.