Ministerin Bilkay Öney will bei der Integrationspolitik stärker auf die Wünsche der Bevölkerung eingehen. Eine Umfrage soll dabei helfen.

Stuttgart - Nach Ansicht von Baden-Württembergs Ministerin Bilkay Öney (SPD) läuft die Integrationspolitik an der Gesellschaft vorbei. „Die Integrationsdebatte ist eine reine Elitendebatte“, kritisierte Öney im Deutschlandradio Kultur. Bisher würden die Diskussionen meistens von Politikern oder in den Medien geführt - „mit dem Anspruch politisch korrekt zu sein“.

 

Man müsse aber stärker auf Wünsche und Bedürfnisse der Bevölkerung reagieren: „Ich kann keine Politik an der Mehrheitsbevölkerung vorbei machen.“ So werde sie eine Umfrage starten, um die Erwartungen der Bürger an das Ministerium in Erfahrung zu bringen.

Der in Baden-Württemberg angestoßene „Runde Tisch Islam“ solle sich von bisherigen Foren abheben, sagte Öney. Speziell die Ergebnisse der vom Bundesinnenministerium organisierten Islamkonferenz ließen zu wünschen übrig.

„Wir begreifen uns aber als Facharbeitsgremium und nicht als Dialogrunde, wo wir mal zusammenkommen, nett miteinander sprechen und wieder ergebnislos auseinandergehen.“ Als Themen nannte sie unter anderem Sexualkunde- oder Sportunterricht an den Schulen, das Kopftuch und muslimische Begräbnisse.