Jetzt ist es offiziell: Lukas Podolski wechselt auf Leihbasis von Arsenal London zu Inter Mailand. Das bestätigten die Engländer am Montagabend.

Mailand -Gut gelaunt zeigte Lukas Podolski den Fotografen bei seiner ersehnten Trainingspremiere für Inter Mailand den erhobenen Daumen.

 

Nach langem Hin und Her bestätigten sein bisheriger Verein FC Arsenal und der neue Club am Montagabend den Wechsel des deutschen Fußball-Nationalspielers nach Italien. Bis zum Saisonende wird Podolski auf Leihbasis in der Serie A spielen. "Ich bin dankbar für das Vertrauen, das der Club in mich hat - und werde versuchen, es mit starken Leistungen zurückzuzahlen", schrieb Podolski auf Instagram.

Schon am Dienstag könnte der 29-Jährige erstmals für den Traditionsverein auflaufen - im Klassiker bei Rekordmeister Juventus Turin. "Wenn der Transfer bis dahin perfekt ist, wird er auf der Bank sitzen", hatte Trainer Roberto Mancini zuvor versprochen. Der 50-Jährige nominierte Podolski am Abend in den Kader für das Auswärtsspiel in der Serie A am Dienstag.

Die Nummer 11 - wie Rummenigge

Bei Inter wird Podolski die Nummer 11 auf dem Trikot tragen, wie auch Karl-Heinz Rummenigge, der in den 80er Jahren 42 Tore für den Club erzielte. Nach Spielern wie Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann und Andreas Brehme wird Podolski der achte Deutsche bei Inter. "Ich hoffe, eines Tages zu den Club-Legenden wie Ronaldo, Zanetti, Klinsmann, Brehme, Matthäus und viele andere zu zählen", erklärte er.

Der Premier-League-Club aus London wünschte dem Angreifer zum Abschied alles Gute für sein neues Abenteuer. Podolski war 2012 vom 1. FC Köln nach England gewechselt, hatte seitdem in 82 Spielen 31 Tore für die Gunners erzielt. Auch sein neuer Club Inter erhofft sich von Podolski Tore. "Er ist 29 Jahre alt und hat viel Erfahrung, er ist ein Spieler, der uns sehr weiterhelfen kann", lobte Mancini.

Bei seinem ersten Training am Montag scherzte Podolski schon mit dem Teamkollegen und traf beim Abschlussspiel mit einem Linksschuss ins Tor. Der deutsche Weltmeister war am Freitag von Hunderten Fans begeistert in Mailand empfangen worden, es folgten der Medizincheck und das erste Treffen mit Mancini. Doch dann bremste Bürokratie den 121-maligen Nationalspieler aus, wegen einer fehlenden Bescheinigung konnte er am Wochenende noch nicht mit der Mannschaft trainieren.

Klinsmann traut Podolski wichtige Rolle zu

Der frühere deutsche Bundestrainer Jürgen Klinsmann traut Podolski bei seinem neuen Club eine wichtige Rolle zu. "Er macht aus wenigen Chancen seine Tore, ist abgebrüht, liest das Spiel voraus und kann sich dort schnell akklimatisieren", sagte der heutige US-Nationalcoach der "Bild"-Zeitung. Der 50-jährige Klinsmann hatte selbst von 1989 bis 1992 bei Inter Mailand gespielt.

Auch Andreas Brehme hält den Wechsel für die richtige Entscheidung. "Meiner Meinung nach hat er genau das Richtige gemacht, diese Entscheidung zu treffen und etwas zu riskieren. Die Meisterschaft und das Land zu wechseln wird ihm gut tun", sagte der Fußball-Weltmeister von 1990 dem "Corriere dello Sport".

Nach dem öffentlichen Zwist um eine vermeintlich zu geringe Fokussierung auf den Fußball schlug auch Lothar Matthäus versöhnliche Töne an. Für Podolski sei der Wechsel "eine große Möglichkeit bei einem namhaften Club wieder regelmäßig zu spielen", sagte der Rekord-Nationalspieler der Deutschen Presse-Agentur. "Dies war bei Arsenal leider nicht der Fall. Somit ein wesentlicher Schritt für Lukas wieder auf die Einsatzzeiten zu kommen, die er braucht - ich wünsche ihm das notwendige Glück und viel Erfolg in Mailand."

Der italienische Traditionsclub, nach einer bislang enttäuschenden Saison nur Tabellenelfter in der Serie A, hofft mit Podolski noch einmal in den Kampf um die internationalen Plätze eingreifen zu können. Schon gegen Rekordmeister Juve will der Club Punkte dafür einfahren. "Es wird eine harte und schwere Partie", sagte Mancini. "Um zu gewinnen, müssen wir ein wirklich perfektes Spiel zeigen."

Neben Podolski will sich der Club im Winter weiter verstärken und ist laut Medienberichten auch an Xherdan Shaqiri vom FC Bayern München interessiert. "Er ist ein junger Spieler, der sicherlich zu uns passen würde", lobte Mancini den Schweizer Nationalspieler.