Zurzeit holen die Stuttgarter Bäderbetriebe die Zustimmung der städtischen Gremien zu einem Bieterwettbewerb ein. Ende 2024 soll das Interimsbad betriebsbereit sein.

Das Projekt eines voraussichtlich gut 6,3 Millionen Euro teuren mobilen Interimsbades war vergangenen Dezember der souveräne Überraschungssieger bei den letzten Kampfabstimmungen des Gemeinderates über den neuen Stadthaushalt – jetzt gehen die Bäderbetriebe mit voller Kraft die Umsetzung an. Vom Bäderausschuss des Gemeinderats wollen sie jetzt die Zustimmung für das Ausloben eines Wettbewerbs. An dessen Ende möchten sie eine Bietergemeinschaft unter Vertrag nehmen, die aus einem Hersteller solcher Systembauten und dazugehörigen Fachplanern besteht.

 

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Im Ausschuss haben die Bäderbetriebe den Beschlussantrag schon in die Beratung eingebracht. Am 28. Juni soll der Bezirksbeirat Zuffenhausen darüber beraten, weil das Interimsbad zunächst auf einem Teil des Kelterplatzes in Zuffenhausen stehen soll, wenn das Hallenbad an der Haldenrainstraße komplett neu gebaut wird. Am 1. Juli soll der Bäderausschuss dann förmlich über den Wettbewerb beschließen. Die Bauzeit wird auf rund acht Monate geschätzt, der Bau soll Ende 2024 fertig sein. Ziel ist es, 19 Schulen und fünf Vereinen eine schwimmbadlose Zeit oder große Umwege zu anderen Bädern zu ersparen, wenn das Hallenbad von Anfang 2025 bis Mitte 2027 gebaut wird.

Einsatz auch in Sonnenberg und Vaihingen

Später möchten die Bäderbetriebe das mobile Bad auch in Sonnenberg und in Vaihingen aufbauen, um dort das Schwimmen möglich zu machen, wenn auch dort die örtlichen Hallenbäder wegen Bauarbeiten geschlossen sein werden. Das Sonnenberger Hallenbad wird von zwölf Schulen und sieben Vereinen genutzt, das Vaihinger Bad von 13 Schulen und zehn Vereinen. Das Ersatzbad soll mindestens zehn Jahre nutzbar sein. Der Clou daran ist, dass es aus einem demontierbaren und wiederaufbaubaren Schwimmbecken mit 25 Meter Länge und fünf Schwimmbahnen bestehen wird. Zur Ausstattung sollen auch ein Hubboden und Startblöcke gehören. An manchen Tagen und zu manchen Tageszeiten soll auch die Öffentlichkeit ins Becken gehen dürfen. Nur ein paralleler Mischbetrieb wird bei diesem Interimsbad nicht möglich sein.

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Wird das Bad sogar klimaneutral?

Vorgesehen ist eine „mobil-feste Konstruktion“, keine Traglufthalle. Um die Halle herum wird es eine Reihe von Containern geben, in denen die sanitären Einrichtungen und die Umkleideräume untergebracht werden – alles barrierefrei im Erdgeschoss.

Das Raumprogramm steht bereits fest. Das Büro Gollwitzer Architekten (München) war in einer Machbarkeitsstudie zuvor zum Fazit gekommen, dass das Vorhaben möglich sei. Im Moment ist noch offen, ob das Interimsbad durch Verzicht auf fossile Energieträger und Einsatz von Fotovoltaik klimaneutral betrieben werden kann. Die Bäderbetriebe streben es an, die nötigen Mehrkosten werden noch ermittelt.