Der Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat vorgeschlagen, die Interimsoper neben den Wagenhallen zu erreichten. Der Künstler Pablo Wendel, Vorsitzender des Kunstvereins, fürchtet eine Übernahme.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Stuttgart - Der Vorsitzende des Kunstvereins Wagenhallen, Pablo Wendel, ist nicht erfreut über die Pläne der Stadt und befürchtet eine Übernahme.

 

Herr Wendel, was halten Sie von einer Interimsoper neben den Wagenhallen ?

Wenn es bei einem Nachbarn bleibt, könnte man damit leben. Aber es klingt fast wie eine Übernahme. Während der Bauphase ist auf dem Vorplatz ein ambitioniertes Projekt entstanden, das beim deutschen Städtebaupreis sogar eine Belobigung erhalten hat.

Und Sie wollen die Fläche weiterhin nutzen?

Wir sehen mehr darin als nur einen Parkplatz. Im Zuge der Internationalen Bauausstellung IBA sehen wir uns als Experimentierfläche. Der Vorplatz ist eine wichtige Pufferzone, die wir brauchen. Der Freiraum hat immer zu den Wagenhallen gehört, wir wollen ihn erhalten.

Künstlerisch kämen Sie sich zumindest nicht ins Gehege.

Nein, aber man hat das Gefühl, dass hier Hochkultur und Subkultur gegeneinander ausgespielt werden. Es wäre schade, wenn man das Eine mit dem Anderen ersetzte.

Und falls es je doch dazu kommt?

Ich glaube, die Stadt würde sich sehr schwer tun, wenn sie den direkten Weg ginge. Da wird es zu ungeahnten Widerständen kommen. Die Stadt hat uns ja schon im Zuge der Sanierung der Wagenhallen kennengelernt, damals wurden schon viele Hebel in Bewegung gesetzt. Mittlerweile haben wir mehr Mitglieder und sind noch besser aufgestellt.