Als Alexei Nawalny zum Stift greift, befindet er sich schon in dem sibirischen Straflager, in dem er kurz darauf, im Februar 2024, zu Tode kommt. Er entschuldigt sich für seine „armselige Handschrift“ an diesem „untertechnisierten Platz“. Doch der Brief an das Kolleg in St. Blasien ist ihm ein Anliegen. In Ibach , wenige Kilometer entfernt, hatte sich der russische Regimekritiker im Herbst 2020 von den Folgen eines Giftanschlags erholt, bevor er nach Russland zurückkehrte. Sein damals 13-jähriger Sohn war auch dabei – und langweilte sich abgrundtief. Den ganzen Tag habe er Computer gespielt, erinnert sich Nawalny in dem Brief. Doch dann habe er Aufnahme im Kolleg gefunden – und „kostbare Gaben“ mitbekommen, schreibt der Vater.