Fernseher, Mobiltelefone und Tablet-PCs liegen klar im Trend. Das zeigt die Internationale Funkausstellung (IFA). Hier wird Lust gemacht auf die neusten digitalen Alleskönner – auch auf ein sogenanntes Smart-TV.

Korrespondenten: Thomas Wüpper (wüp)

Berlin - Alles wird vernetzt – das ist der wichtigste Trend bei Fernsehern, Mobiltelefonen und tragbaren Tablet-Computern. Die intelligenten, internetfähigen Geräte sind bei vielen Verbrauchern begehrt und für die Branche ein Renner. Die bevorstehende Internationale Funkausstellung (IFA) unterm Berliner Funkturm soll die Kauflust noch steigern.

 

Die weltgrößte Elektronikschau präsentiert vom 31. August bis zum 5. September zwar keine bahnbrechenden Neuheiten, aber auf den 142 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche werden mehr digitale Alleskönnern als je zuvor zu sehen sein. Das schlichte Mobiltelefon ist immer weniger gefragt. Stattdessen sind Smartphones und Tablets stark gefragt, die mit einer Online-Verbindung und Zusatzprogrammen (Apps) eine Vielzahl mobiler Anwendungen ermöglichen und andere Geräte ersetzen. Das Gegenstück dazu soll im Wohnzimmer daheim das Smart-TV werden. Der Fernseher verwandelt sich in eine Multimediazentrale, die Fernsehsendungen per Tastendruck so ansprechend präsentiert wie ein Video aus dem Internet.

„Weltweit bedeutendste Consumer-Electronics-Messe“

Das Zauberwort in der bunten Multimediawelt heißt Innovation. Mit immer neuen Modellen und Anwendungen will die Branche den Verbraucher zum Kauf verführen. Das gelingt seit Jahren sehr gut, die Unterhaltungselektronik ist ein verlässlicher Wachstumsmotor. Obwohl sich die Konjunktur und das Konsumklima zusehends eintrüben, erwartet Hans-Joachim Kamp, Vizepräsident des Elektroverbands ZVEI, auch in diesem Jahr gute Geschäfte. Nach Fußball-Europameisterschaft und Olympischen Spielen setzt die Unterhaltungsbranche nun im zweiten Halbjahr vor allem auf Impulse von der Funkausstellung. Der Branchenumsatz soll – inklusive privat genutzter Computer- und Telekommunikationstechnik – um vier Prozent auf rund 29 Milliarden Euro klettern. Im ersten Halbjahr wurde bereits ein Wachstum von sechs Prozent auf 13,2 Milliarden Euro erreicht.

Mit einem jährlichen Ordervolumen von mehr als 3,7 Milliarden Euro sei die Messe das wichtigste Ereignis für Handel und Industrie, sagte Kamp. „Wir sind jetzt die weltweit bedeutendste Consumer-Electronics-Messe“, betonte Messe-Geschäftsführer Christian Göke. Die IFA habe Konkurrenzschauen wie die CES in Las Vegas „in allen wesentlichen Kennzahlen seit mittlerweile fast drei Jahren überholt“.

Musik und Filme aus dem Netz werden selbstverständlich

Je mehr Unterhaltungselektronik und Computertechnik zusammenwachsen, desto schwerer fällt inzwischen selbst Fachleuten die Abgrenzung. Kein Wunder: kaum noch ein Gerät funktioniert mit analoger Technik, stattdessen haben Bits und Bytes auch Fernseher, Rekorder und Musikverstärker erobert.

Das schnelle Internet hat die Digitalisierung und Verschmelzung der Geräte nochmals beschleunigt, Musik und Filme aus dem Netz werden für immer mehr Verbraucher selbstverständlich. Besonders der IT-Konzern Apple hat diesen Wandel bei der Mediennutzung in den vergangenen Jahren mit mobilen Alleskönnern wie dem iPhone und dem iPad und Angeboten wie dem Musikdienst iTunes befördert.