In Südkorea hat ein Kunststoff-Gipfel begonnen mit Vertretern etlicher Länder. Darin liegt eine Chance. Denn die Plastikproduktion könnte viel stärker reguliert werden.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Nach Baku kommt Busan: Gerade ist die Weltklimakonferenz in Aserbaidschan zu Ende gegangen, nun hat in Südkorea die wohl finale Verhandlungsrunde für das UN-Plastikabkommen begonnen. Es geht um Entscheidendes: Beschließen die Staaten eine Obergrenze für die Produktion von neuem Plastik? Oder finden sie einen anderen Weg, die Vermüllung einzudämmen?

 

Seit März 2022 ist es den Ländern nicht gelungen, eine Lösung zu finden. Während die EU die Plastikproduktion einschränken wollte, lehnten China oder Saudi-Arabien dies ab und setzten auf effiziente Abfallwirtschaft.

In Flüssen ist noch mehr Plastikmüll als im Meer

Knapp zehn Millionen Tonnen Plastikmüll landen pro Jahr in den Ozeanen. Und was fast noch erschreckender ist: Laut der Chemikerin Katrin Schuhen befindet sich in einem Liter Meerwasser im Schnitt ein Partikel Mikroplastik, in einer Kläranlage nach der Reinigung – also in dem Wasser, das danach in die Flüsse geht – sogar 10 bis 50 Partikel.

Es ist schlichtweg nicht nötig, weiter unbegrenzt Kunststoff produzieren zu dürfen. Zumal beim Recycling längst noch nicht alles probiert wird, was möglich wäre. Klar, gewisse Branchen verdienen mit der Plastikproduktion Milliarden. Diese Lobbyisten dürfen nicht in die Verhandlungsräume in Busan, aber sie wissen freilich, wie sie ihre Interessen prominent vertreten können.

Grund zur Hoffnung gibt es dennoch: Dass die Länder die Resolution für ein Plastikabkommen unterschrieben haben, zeigt eine gewisse Einigkeit darüber, dass die Welt ein Plastikproblem hat. Und wenn in Busan beschlossen wird, dass auf gewisse Stoffe bei der Herstellung von Kunststoff verzichtet und die Produktionsmengen begrenzt wird , ist schon sehr viel erreicht.