In Ludwigsburg gibt es am 8. März eine interaktive Rallye, eine Podiumsdiskussion, Filmvorführungen und einen Impuls von der Bundesgeschäftsführerin des Weißen Rings. Dazu wird das Geheimnis um ein bundesweit einmaliges Projekt zu Gewaltschutz für Mädchen und Frauen gelüftet.
Seit 1911 feiern Frauen den Weltfrauentag und machen auf Frauenrechte sowie die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam. Gefeiert werden bisherige Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung, der Blick wird aber auch auf immer noch bestehende Diskriminierungen und Ungleichheiten gerichtet.
Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ludwigsburg, Kristina Wolff, lädt am Weltfrauentag, am 8. März, zu einem ganztägigen Programm in die Barockstadt ein. Es startet um 9 Uhr mit einer interaktiven Stadtrallye mit 14 Stationen in der Innenstadt. Start ist auf dem Rathaushof. Jede Station – unter anderem ein Quiz, ein Glücksrad oder eine Mitmachwand – beleuchtet Gewalt gegen Mädchen und Frauen aus einer anderen Perspektive, alle auch kindgerecht.
Rallye, die Wissen vermittelt
An jeder Station gibt es eine Stempelkarte. Sie ist seit Montag, 3. März an der Rathaus-Info, Wilhelmstraße 11, sowie bei der Tourist-Info in der Eberhardstraße 1 auch vorab erhältlich. An jeder der 14 Stationen gibt es einen Stempel, acht reichen, um an einer Verlosung teilzunehmen.
Der Hauptpreis sind zwei Premium-Tickets für das Heimspiel der Basketballer der MHP Riesen gegen die EWE Baskets Oldenburg am 22. März in der MHP-Arena. Der zweite Preis ist ein Luis-Einkaufsgutschein im Wert von 75 Euro, der dritte Preis eine Jahreskarte für das Blühende Barock.
Das Nachmittags- und Abendprogramm findet von 15.30 Uhr an im Louis-Bührer-Saal der Kreissparkasse Ludwigsburg in der Uhlandstraße 10 statt. Es spricht zunächst Oberbürgermeister Matthias Knecht, der ein bundesweit einmaliges Signal zum Gewaltschutz für Mädchen und Frauen in Ludwigsburg ankündigen wird. Was sich hinter dieser Ankündigung verbirgt, darüber hüllt man sich im Rathaus in Schweigen.
Podiumsdiskussion und Kurzfilme
Nach der Begrüßung durch Kristina Wolff wird Bianca Biwer einen Impulsvortrag zum Thema „Von der digitalen Gewalt zum Femizid – Warum uns das alle angeht“ halten. Sie ist Bundesgeschäftsführerin des Weißen Rings, Deutschlands größter Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität und Gewalt. Im Anschluss findet eine Publikumsdiskussion statt. Danach folgen vier Kurzfilme der Filmakademie Ludwigsburg. Gegen 21 Uhr wird die Veranstaltung enden.
„Freiheit ist das Recht auf Selbstbestimmung. Der Gewalt, die sich geschlechtsspezifisch gegen Mädchen und Frauen richtet, liegt immer das gleiche Motiv zugrunde: Der patriarchale Anspruch auf Macht und Kontrolle“, unterstreicht Kristina Wolff. „Dabei haben Mädchen und Frauen das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Sie sind keine Rechenschaft schuldig dafür, dass sie sich bilden oder unabhängig leben möchten, frei über ihre Sexualität entscheiden wollen oder eine Trennung vollziehen.“ Ihr Grundrecht auf freie Entfaltung und Schutz gelte es zu stärken in Deutschland, in Baden-Württemberg und selbstverständlich auch in Ludwigsburg.
„Gewalt gegen Mädchen und Frauen kann nur dann wirksam bekämpft werden, wenn wir eine mentale Kehrtwende leisten“, ergänzt Matthias Knecht. Gewaltbetroffene Mädchen und Frauen müssten sich nicht ändern. !Nein, die Ächtung von Taten und Tätern gehört zu unserem Selbstverständnis. Das Schweigen wechselt hier die Seite – so wird unsere Ludwigsburger Gemeinschaft zu einem sicheren Raum für alle.“
Auch andere Organisationen bieten zum Frauentag Veranstaltungen an. Die Übersicht steht auf www.ludwigsburg.de/frauentag.