Trotz Ferienzeit sind die Organisatoren des 43. Internationalen Straßenfestes zufrieden mit der Resonanz der Besucher. Doch für manche Vereine wird es immer schwieriger, ehrenamtliche Helfer zu finden.

Sindelfingen - Jetzt ist es amtlich. Das Internationale Straßenfest in Sindelfingen ist eines der größten und beliebtesten Feste in der Region Stuttgart. Erstmals ließen die Organisatoren vom Trägerverein das Publikum zählen. An allen Eingängen zum Festareal standen die drei Tage über Posten mit einem Zähler in der Hand. „Unsere Spitzenzeit war am Samstag zwischen 19 und 20 Uhr. Da befanden sich 58 000 Menschen auf dem Festareal in der Altstadt“, sagt Andrea Santana, die Cheforganisatorin. Auch der Freitagabend sei sehr gut besucht gewesen. „Aber man merkt schon die Ferienzeit. Es gab schon bessere Freitage“, meint Santana. Für die gesamten drei Festtage schätzt Santana, „kommen wir auf mindestens 100 000 Besucher“.

 

Zufrieden sind sie und ihr Team. Auch die Neuerungen hätten sich bewährt. „Die Spielstraße, die wir vor das Rathaus verlegt haben, wurde gut angenommen.“ Zufrieden sind auch die meisten Vereine, für die das Straßenfest die Haupteinnahmequelle des Jahres ist. Besonderen Grund zum Feiern hatte die Vereinigung der Portugiesen für Kultur und Sport Sindelfingen. 50 Jahre wird sie dieses Jahr alt und zeigte dies mit einem farbenfrohen Umzug durch die Altstadt. Von Anfang an gehörte der Verein zu den Teilnehmern des Straßenfestes, das zum 34. Mal stattfand. Beliebt sind bei den Besuchern die gegrillten Fische.

Gegrillter Fisch und Tintenfischsalat

Die Spezialität des Portugiesischen Elternvereins in der Planie ist der Tintenfischsalat. „Dafür kommen manche unserer Gäste extra von weither“, sagt Nelson Campos vom Vorstand. Doch es werde immer schwieriger, genügend ehrenamtliche Mitarbeiter für das Straßenfest zu finden, klagt er. „Da trägt man sich für eine Schicht ein, und das war’s dann. Die Hauptarbeit bleibt an vielleicht zehn, zwölf Akteuren hängen.“ Dieses Problem haben aber auch andere Vereine. Die Erklärung, die Campos dafür hat, ist eigentlich positiv. „Unsere Leute haben sich so gut in Sindelfingen integriert, dass die Identifikation mit dem Heimatverein nicht mehr so groß ist.“ Für die Generation seiner Eltern, die in den 1960er und 70er Jahren eingewandert waren, sei das noch etwas anderes gewesen.

Zwei Wochen Urlaub für das Straßenfest

Trotzdem hält Campos die ausländischen Vereine nach wie vor für wichtig. Auch das Angebot des Portugiesischen Elternvereins werde noch immer gut angenommen. Nach wie vor unterstützt der Verein die Portugiesische Schule, an der die Kinder nachmittags die Sprache ihrer Großeltern lernen können. Zudem gebe es Freizeitgruppen zum Beispiel zu Folklore.

Nur das ehrenamtliche Engagement vor allem der jungen Leute müsse besser werden, wünscht sich Nelson Campos. Enorm ist auf jeden Fall das ehrenamtliche Engagement des Trägervereins des Straßenfestes: zwei Wochen Urlaub opferte Andrea Santana für die Organisation.