Wer in Frankfurt unterwegs ist, könnte auf ein einsames Pferd treffen. Die Araberstute Jenny ist im Stadtteil Fechenheim bekannt wie ein bunter Hund. Sie läuft regelmäßig von ihrem Stall auf ein Feld – ohne Aufsicht.

Frankfurt - Ein seit 14 Jahren alleine durch einen Frankfurter Stadtteil spazierendes Pferd hat nach Medienberichten im Internet Berühmtheit erlangt. Die weiße Araberstute Jenny laufe im Stadtteil Fechenheim alleine von ihrem Stall auf ein Feld und zurück, sagte ihr Besitzer Werner Weischedel. Passanten grüßen das Pferd, auch den Straßenbahnfahrern ist es bekannt. Auf ihrer täglichen Route legt Jenny laut ihrem Besitzer bis zu 20 Kilometer zurück. „Es ist noch nie was passiert“, sagte der 79-Jährige.

 

Bei der Frankfurter Polizei ist Jenny zwar bekannt, aber nicht wegen etwaiger Einsätze: „Wir mussten noch nie tätig werden“, sagte Sprecherin Isabell Neumann. Das Tier trägt zudem einen Zettel am Halfter mit dem Text: „Ich heiße Jenny, bin nicht weggelaufen, gehe nur spazieren. Danke.“

Kritik im Netz

Nachdem die „Bild“-Zeitung über das Tier berichtete, wurde es auch über Fechenheim hinaus bekannt. Ein Video des Hessischen Rundfunks (HR), das die Sendung „Maintower“ auf ihrer Facebook-Seite geteilt hatte, wurde bis Freitag viele tausendmal geklickt.

Im Netz gibt es aber auch Kritik, dass das Pferd ohne Artgenossen unterwegs sei. Außerdem gefährde es sich und andere. Die Gesellschaft für Pferdemedizin sieht das jedoch gelassen: „Jenny hat durch ihre Spaziergänge viel Bewegung und sie erscheint sehr entspannt und zufrieden“, sagte Tierärztin und Vorstandsmitglied Maren Hellige. Der Spaziergang sei in ihrer gewohnten Umgebung, Autos, Spaziergänger und die Straßenbahn seien für sie alltäglich.