Sasbachwalden verlegt als erste Gemeinde im Land Internetleitungen ins Abwasser. Bislang scheiterte dies aus rechtlichen Gründen.  

Sasbachwalden - Im Schwarzwald-Kurort Sasbachwalden im Ortenaukreis sucht sich das Internet seinen Weg durchs Abwasser. Erstmals in Baden-Württemberg wurden dort Glasfaserkabel im Abwasserkanal verlegt. Damit werde ein schnelles Internet ermöglicht, sagte Agrarminister Alexander Bonde (Grüne) am Mittwoch zum Start des Projekts. Die neue Variante sei kostengünstiger und effektiver als andere Lösungen. Es werde nun überprüft, ob die Schwarzwald-Gemeinde Vorbild für andere Kommunen im Land sein könne.

 

Erstmals führen Internetleitungen durchs Abwasser

„Eine leistungsfähige, flächendeckende Anbindung an schnelles Internet ist für Baden-Württemberg als Wohn- und Wirtschaftsstandort unverzichtbar“, sagte Bonde. Das gelte auch für den ländlichen Raum. Nötig sei ein Ausbau der Netze, Sasbachwalden nehme dabei eine Vorreiterrolle ein. „Hier werden neuartige technische Verfahren in der Praxis erprobt.“ Bislang waren Abwasserkanäle im Südwesten für Internetleitungen nicht genutzt worden. Es waren hierfür vor allem rechtliche Gründe genannt worden.

„Starke Internetverbindungen sind ein klarer Standortvorteil. Auch wenn sie aus dem Untergrund kommen“, sagte Bürgermeister Valentin Doll. Die Gemeinde habe wegen schlechter Verbindungen bislang Mühe gehabt, Wirtschaftsunternehmen zu halten. Auch in der Touristenwerbung werde ein schnell arbeitendes Internet, das den Gästen zur Verfügung stehe, immer wichtiger.