2021 will das Unternehmen in weiten Teilen von Stuttgart-Möhringen Glasfaserkabel für ein schnelles Internet bereitstellen – wenn sich bis 15. Dezember genug Interessenten dafür finden.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Möhringen - Nach Bad Cannstatt und Stuttgart-West will die Telekom nun in Möhringen, Neugereut und Hofen den Glasfaserausbau vorantreiben. Dieser ermöglicht eine schnellere Internetverbindung als Kupferkabel, die heute noch vielerorts verbaut sind. „Es gibt viel zu tun“, sagte Josip Nadj von der Deutschen Telekom in der jüngsten Sitzung des Möhringer Bezirksbeirats. Die Kabel müssen zu den Verteilerkästen und zu den Häusern und in den Häusern verlegt werden, deswegen müssen stellenweise auch die Straßen und Gehwege aufgerissen werden.

 

Auch, wenn man Tiefbau – wo immer möglich – vermeiden wolle, sagte Nadj, ganz ohne gehe es nicht. An vielen Stellen seien aber bereits Leerrohre unter der Straße. „Wo diese sind, werden wir sie natürlich nutzen“, versicherte Fabian Weiblen von der Deutschen Telekom. Und: auch andere Telekommunikationsunternehmen können die Infrastruktur nutzen, sie sei nicht der Telekom vorbehalten. Geplant ist, 2021 mit dem Ausbau zu beginnen und im selben Jahr fertig zu sein.

Vorrangig soll in den Bereichen Möhringen-Nord, -Mitte, -Süd und -Ost Glasfaser verlegt werden, der Fasanenhof und Sonnenberg sind zunächst nicht eingeplant. Obwohl es gerade dort oft Kritik am langsamen Internet gibt. „Die Probleme sind uns bewusst“, sagte Mathias Bartuschek von der Wirtschaftsförderung Stuttgart. Diese Unterversorgung habe man auf dem Schirm und wolle nach und nach auch diese Bereiche an das Glasfasernetz anschließen.

Nicht alle Gebiete bekommen schnelles Internet

Der Ausbau in Möhringen ist allerdings an eine Bedingung geknüpft: Es müssen sich mindestens 600 Interessenten bis zum 15. Dezember melden, die einen Glasfaseranschluss wollen. Die Bezirksbeiräte wollten wissen, was denn passiere, sollten sich nicht genügend Interessenten melden. „Ziehen Sie Ihr Angebot für den Ausbau dann zurück?“, fragte Dieter Bernhardt (SPD). Josip Nadj entgegnete, dass es darauf ankäme, wie viele Anfragen es schlussendlich weniger seien.

Der Ausbau koste die Telekom eine Summe im siebenstelligen Bereich – die 600 Interessenten seien die Größe, ab der der Ausbau für das Unternehmen wirtschaftlich sei. Mehr Anfragen als 600 seien übrigens kein Problem: „Das wäre kein Nachteil für uns“, sagte Nadj.

Auch Schulen sollen Glasfaser bekommen

Von den Bezirksbeiräten kam in der Sitzung auch die Frage, wie es um den Glasfaserausbau in Gewerbe- und Industriegebieten sowie in öffentlichen Gebäuden und Schulen bestellt ist. Nadj erklärte, dass man auch Gewerbetreibenden Glasfaser anbiete. Der Ausbau laufe parallel zu den Wohngebieten. Bis 2025 sollen in der Region Stuttgart die Gewerbegebiete an das Glasfasernetz angeschlossen sein. Bartuschek ergänzte, dass die Telekom bereits im Synergiepark, dem Gewerbegebiet Fasanenhof-Ost sowie der Degerlocher Tränke tätig sei. Städtische Schulen und öffentliche Gebäude wie das Bezirksamt, sagte Bartuschek, sollen in den kommenden ein bis zwei Jahren an das städtische Glasfasernetz angeschlossen werden. Privatschulen könnten für den Ausbau des schnellen Internets Förderung vom Bund beziehen.

Interessenten können sich unter der Hotline 0800/2266100 oder im Telekom-Shop an der Königstraße 34 beraten lassen. Mehr Infos stehen auch unter www.telekom.de/jetzt-glasfaser.