Getrieben durch den anhaltenden Datenhunger hat die Telekom ihr Glasfasernetz massiv ausgebaut und dieses Jahr erstmals über 40 000 Kilometer Glasfaser verlegt. Das ist mehr als das Gesamtnetz der Bundesstraßen in Deutschland in Kilometern.

Wirtschaft: Imelda Flaig (imf)

Bonn - Noch haben nicht alle Haushalte Zugang zum schnellen Internet, vor allem in ländlichen Regionen gibt es immer noch weiße Flecken. Doch der Breitbandausbau soll 2018 noch mehr Fahrt aufnehmen. „Wir bauen nicht nur Datenautobahnen zwischen den Großen Metropolen und Ballungsräumen, sondern unser Netz geht in die Fläche“, sagt Tim Höttges, Vorstandschef der Deutschen Telekom. Man sei flächendeckend unterwegs. Für den Ausbau wurden 25 000 so genannte Multifunktionsgehäuse aufgestellt und mit Glasfaser verbunden. Damit könnte man fast 50 Mal einen Turm bauen in Höhe des Burji Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt.

 

Auch Wettbewerber bauen aus

In diesem Jahr hat die Telekom erstmals über 40 000 Glasfaser-Kilometer verlegt. In den letzten beiden Jahren waren es jeweils rund 30 000 Kilometer. Damit wurden dieses Jahr in Deutschland über 2,5 Millionen Haushalte zusätzlich mit VDSL versorgt. Die Gesamtzahl der Haushalte liegt damit bei rund 30 Millionen. 2018 will die Telekom rund 60 000 Glasfaser-Kilometer verlegt. Mit klassischem Tiefbau allein sei das aber nicht zu schaffen, es gehe nur wenn man in Deutschland verstärkt auf alternative Ausbaumethoden setze – etwa Pflügen oder oberirdischer Aufbau. Auch die Wettbewerber rüsten beim Breitbandausbau auf.

Die Zukunft der Gigabitgesellschaft liege nicht allein im Festnetz, sondern werde wesentlich durch den Mobilfunk mitbestimmt, heißt es weiter.

Während der Datenhunger der Deutschen steigt, müssen die Provider darben. Die Umsätze der Telekommunikationsbranche sinken in diesem Jahr voraussichtlich um 1,5 Prozent auf 58,8 Milliarden Euro, verwies der VATM unlängst auf eine Marktuntersuchung.