Der Kapitän Valentin Haug zum Fehlstart des TV Echterdingen und zu seinen eigenen Comeback-Plänen.

Echterdingen - Mit zuletzt vier Niederlagen ist der TV Echterdingen in der Fußball-Landesliga schon wieder dort angekommen, wo er nach den Erfahrungen der vergangenen Saison eigentlich nicht mehr hinwollte: auf einem Abstiegsplatz. Schmerzlich vermisst wird in dieser schwierigen Phase der Kapitän und Keeper Valentin Haug. Er ist seit mittlerweile acht Jahren im Verein, fällt aber seit mehreren Monaten krankheitsbedingt aus. Dennoch bleibt der 31-Jährige optimistisch, wie sich im Interview zeigt.

 

Herr Haug, der TV Echterdingen wollte nach dem Beinahe-Abstieg diesmal eigentlich eine ruhige Saison verbringen. . .

Und genau das werden wir auch noch so machen; da bleibe ich einfach mal sehr optimistisch. Die vergangenen Wochen waren unglücklich. Wir haben viermal verloren, aber wir waren viermal nicht die schlechtere Mannschaft, so blöd das klingen mag. Das Problem ist, dass wir vorne unsere vorhandenen Torchancen nicht reinmachen und uns in der Rückwärtsbewegung zu viele individuelle Fehler erlauben. Wir müssen jetzt gegen Weilheim dreifach punkten, und wir werden dreifach punkten.

Inwieweit konnten Sie den Kollegen zuletzt moralische Hilfestellung geben?

Ich habe meine Arzt- und Physiotermine so gelegt, dass ich kein Spiel und keine Trainingseinheit verpasst habe. Das war mir wichtig, weil wir im Sommer einen großen personellen Umbruch hatten und ich gemeinsam mit erfahrenen Kollegen wie Dennis Garcia-Franco und Nils Schaller ständig präsent sein möchte, um den jungen Spielern Tipps zu geben.

Sie haben in dieser Saison noch keine Minute gespielt. Was genau hat sie lahmgelegt?

Das ging schon vergangene Runde los: Ich hatte regelmäßige Schwindelattacken. Bis endlich geklärt war, woher es kommt und wie es behandelt wird, habe ich einige Neurologen, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte und Wirbelsäulenspezialisten kennengelernt. Irgendwann war klar, dass der Gleichgewichtsnerv entzündet ist und dass es eine Weile dauern wird. Das war auch psychisch keine einfache Zeit für mich.

Wie geht es Ihnen jetzt?

Das Kuriose ist, dass eine zweite Erkrankung hinzukam: ein Lagerungsschwindel vom Schlafen, bei dem sich Kristalle im Ohr festsetzen – mit ähnlichen Symptomen. Ich bin jetzt wieder voll im Training, aber noch nicht bei 100 Prozent. Ich könnte wenn nötig schon wieder eingreifen, aber mein Ziel ist das Spiel in Neu-Ulm in zwei Wochen.

Vorbereitungsspiele eingerechnet, standen in diesem Spieljahr er nun schon fünf verschiedene Keeper im Echterdinger Tor. . .

Das ist leider alles nicht so verlaufen, wie sich das unser neuer Trainer und der Verein vorgestellt haben. Als meine Hauptvertretung, Antonios Chandolias, etwas unglücklich agiert hat, habe viel mit ihm gesprochen. Insgesamt haben wir gute Torhüter, denen ich jederzeit vertrauen würde, wenn ich wieder ausfalle. An den Jungen, Michael Pollack und Philipp Kittelberger, wird der Verein noch viel Freude haben.