Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

"Slumdog Millionär" Der Film "Slumdog Millionär" erzählt die Geschichte eines ehemaligen Straßenjungen aus dem indischen Mumbai, der den Hauptpreis – 20 Millionen indische Rupien – in der Fernsehsendung "Who Wants to Be a Millionaire?" gewinnt. 2009 wurde der Film in Hollywood mit acht Oscars ausgezeichnet. Bei vielen Touristen hat der Film das Interesse am unterprivilegierten Leben von Slum-Bewohnern geweckt. Seit "Slumdog Millionär" boomt der Slum-Tourismus stärker denn je.

 

Touren
Slum-Tourismus darf keine Entertainment-Show sein. Der Besucher bekommt bei den Touren einen Blick in die reale Lebenswelt von verarmten Menschen, die ihm sonst verschlossen bleibt. Neugier auf beiden Seiten ist nachvollziehbar und sinnvoll. Wenn die Touren aber nur die voyeuristische Sensationsgier befriedigen und als exotisches Urlaubsevents dienen sollen, nützen sie niemandem. Slum-Tourismus soll wohlhabenden Touristen Elend und Armut bewusster machen.

Buchung
Slum-Touren können in der Regel bei lokalen Reiseagenturen oder in den Hotels vor Ort gebucht werden. Reiseführer wie Lonely Planet oder Marco Polo empfehlen in ihren Buchausgaben Touren in Rio de Janeiro oder Kapstadt. Diese werden angepriesen als ein authentisches, echtes und wahres Urlaubserlebnis. Sie dauern meistens zwischen zwei und vier Stunden.