Der Trainer Giuseppe Iorfida über seinen künftigen Job beim TV Echterdingen.

Echterdingen - Im Moment steht Giuseppe Iorfida noch in der Fußball-Bezirksliga Rems/Murr beim SV Unterweissach unter Vertrag. Zur neuen Saison kehrt der Deutsch-Italiener allerdings wie berichtet zum Landesligisten TV Echterdingen zurück, wo er 2013/14 bereits unter Aleksandar Kalic Co-Trainer war. Diesmal tritt er als Chefcoach die Nachfolge von Christopher Eisenhardt an (siehe auch Artikel rechts). Über sein neues Engagement in den Goldäckern und mögliche sportliche Ziele spricht der 38-jährige, der beruflich Ernährungsberater ist, im Interview.

 

Herr Iorfida, welche Kontakte haben Sie momentan zu Ihren Unterweissacher Spielern?

Wir haben vor kurzem mit der kompletten Mannschaft eine Zoom-Videokonferenz über die Webcam gemacht und unterhalten uns regelmäßig am Telefon oder über Whatsapp-Gruppen. Zudem hat jeder persönliche Trainingspläne mit nach Hause bekommen.

Haben Sie Hoffnung, dass die Saison 2019/20 noch zu Ende gespielt wird?

Ich denke, das ist nicht sehr realistisch. Ich glaube, dass in den unteren Ligen abgebrochen wird und bin dann mal gespannt auf die Wertung. Nach der Quotientenregel würden wir einen Platz nach vorne rutschen, hätten aber nichts mit dem Aufstieg zu tun. Das ist schade. Bei uns wäre in der Rückrunde noch etwas in Richtung Relegationsplatz gegangen.

Warum verlassen Sie ausgerechnet jetzt einen Verein, den Sie vier Jahre lang Schritt für Schritt nach vorne gebracht haben?

Ich habe meine Entscheidung den Verantwortlichen beim SV Unterweissach schon im November mitgeteilt. Vier Jahre sind eine lange Zeit, und ich habe immer betont, dass ich irgendwann im Leistungsbereich arbeiten möchte. Dafür habe ich jetzt neun Jahre lang bis zum Erhalt der A-Lizenz gearbeitet, und die Landesliga ist dann einfach der nächste logische Schritt.

Warum gerade der TV Echterdingen?

Weil der sportliche Leiter Valentin Haug im richtigen Moment angerufen hat und wir uns sehr schnell einig waren, dass wir noch einmal erfolgsorientiert zusammenarbeiten wollen. Ich kenne ihn noch als Spieler aus meiner Zeit in den Goldäckern, ebenso wie David Hertel und Dennis Garcia-Franco. Damals bin ich weg vom TVE, weil meine Frau schwanger war und wir in Berglen im Rems-Murr-Kreis ein Haus gebaut haben. Ich hatte aber immer das Gefühl, dass meine Mission auf den Fildern noch nicht beendet ist.

Für Ihren künftigen Verein war in den vergangenen Jahren die Bezirksliga näher als die Verbandsliga. Was ist für Sie die Herausforderung?

Ich führe schon seit Wochen tägliche Gespräche mit Valentin und meinem künftigen Co-Trainer Daniel Heisig. Wir sind bei der Kaderplanung ziemlich weit. Es wird personelle Veränderungen geben, aber nicht in dem Maß wie vor der aktuellen Saison. Wir schauen weiter auf allen Positionen, außer im Tor – da sind wir sehr gut aufgestellt. Das sportliche Ziel ist eine Konsolidierung, aber schon auch mit der Möglichkeit im Hinterkopf, irgendwann mal in den Top fünf der Liga anzugreifen.

Welche Spieler haben Sie dabei im Blick?

Ich habe in Unterweissach zuletzt mit einer extrem jungen Mannschaft gearbeitet. Ich mag Talente, die ehrgeizig und leistungsbereit sind und vielleicht die Landesliga als einen Schritt auf dem Weg nach weiter oben betrachten. Ehemalige Jugendspieler der Stuttgarter Kickers, aus Reutlingen oder aus Großaspach halte ich beispielsweise für sehr interessant.

Gab es eigentlich schon einmal Kontakt zum Lokalrivalen Calcio Leinfelden-Echterdingen?

Nein. Ich stamme zwar aus Kalabrien, aber unser italienischer Nachbar auf den Fildern hatte mich noch nie auf der Rechnung, weder als Spieler noch als Trainer.