Alexander Povetkin lässt sich von den Provokation von Marco Huck nur wenig beeindrucken: „Ich hoffe nur, dass er diesen Willen auch am Samstag hat.“

Stuttgart - Am Samstag (22.15 Uhr in der ARD) will der amtierende Schwergewichts-Weltmeister Alexander Powetkin seinen WBA-Titel gegen den Deutschen Marco Huck verteidigen. Obwohl Huck in seiner bisherigen Karriere noch nie im Schwergewicht geboxt hat, gibt er sich vor dem Kampf in der Porsche-Arena äußerst selbstbewusst. Powetkin ist vom im Boxen traditionellen verbalen Ballyhoo vor dem Kampf wenig beeindruckt: „Ich hoffe nur, dass Huck diesen Willen auch noch am Samstag hat.“

 

Herr Powetkin, Ihr Gegner Marco Huck versucht Sie mit verschiedenen Sprüchen und Behauptungen zu provozieren.

Seine Sprüche und Provokationen beeindrucken mich keineswegs. Ich habe keine Ahnung, was er sich davon erhofft. Vielleicht will er mich ja aus der Reserve locken oder so. Ich hoffe nur, dass er diesen Willen auch noch am Samstag hat. Das Einzige, was mich beeindrucken kann, sind Taten im Ring. Aber auf eine Tat von ihm werden drei von mir folgen.

Huck behauptet unter anderem, dass Sie Angst gehabt hätten gegen die Klitschkos zu boxen und der Kampf deswegen nicht zu Stande kam. Was sagen Sie dazu?

Wer ein Champion sein will, der hat keine Angst zu kämpfen – egal gegen wen. Und was meine Gegner angeht, richte ich mich nach meinem Management, nach meinem Promoter und nach meinem Trainer. Der Klitschko-Kampf kam bislang nur deswegen nicht zu Stande, weil immer irgendetwas dazwischen gekommen ist. Mal hatte ich was am Fuß, dann hatte ich was am Arm, dann war wieder irgendetwas anderes. Es ist alles leider etwas unglücklich verlaufen. Aber ich werde auf alle Fälle mit einem der Klitschkos kämpfen. Noch einen, vielleicht auch zwei Kämpfe – spätestens dann ist ein Klitschko an der Reihe.

Was halten Sie von Ihrem Gegner?

Huck als Sportler ist physisch stark. Vor fünf oder sechs Jahren habe ich mit ihm mal ein Sparring absolviert. Aber es war nichts besonderes. Er ist mir daher auch nicht wirklich in Erinnerung geblieben.

Haben Sie sich speziell vorbereitet?

Seit zwei Monaten trainiere ich intensiv wie immer für den Kampf, und jetzt bin ich in absoluter Topform. Um zu gewinnen, werde ich genau das machen, was ich auch im Training gemacht habe und mich einfach an den Plan halten – mehr nicht.

Und das reicht zum Sieg?

Das kann ich nicht sagen und darüber mache ich mir auch keine Gedanken. Ich will einfach nur gut boxen und eine gute Leistung bringen. Gut und effektiv boxen, darum geht es.

Sie boxen in Deutschland gegen einen Deutschen. Haben Sie Respekt davor?

Ich denke, dass etwa die Hälfte der Zuschauer in der Halle für mich sein wird. Aus Russland kommen viele Busse voller Fans extra hierher nach Stuttgart.

Zum Abschluss noch etwas anderes. Die Boxwelt diskutiert hitzig über die Prügelei zwischen Dereck Chisora und David Haye vor wenigen Tagen in München. Ihre Meinung?

Zu dem Vorfall zwischen Haye und Chisora kann ich nichts sagen, da ich nicht weiß wie ihr Verhältnis zueinander ist und ob es nicht schon im Vorfeld irgendwelche Probleme gab, die das Verhältnis beeinträchtigt haben. Ich kann keinen der beiden verurteilen ohne zu wissen, was alles genau passiert ist. Aber persönlich halte ich grundsätzlich nichts davon sich, wegen welcher Gründe auch immer, so aufzuführen.