Amanda Seyfried, die in der Komödie „Ted 2“ eine Hauptrolle spielt, spricht im StZ-Interview über das Älterwerden und ihr furchtbares Lampenfieber.

London - Schon mit elf Jahren posierte Amanda Seyfried als Model vor der Kamera, ehe sie Filmgeschäft Karriere machte. Ihren großen Durchbruch erlebte mit der Rolle der Sophie in der Musicalverfilmung „Mamma Mia!“. Seitdem ist die 29-Jährige in Hollywood eine feste Größe. In der Fortsetzung der Erfolgskomödie „Ted“ ist sie ab Donnerstag als junge Anwältin in den deutschen Kinos zu sehen. Zum Interview in einem Londoner Hotel erschien Amanda Seyfried übrigens barfuß.

 
Miss Seyfried, „Ted“ ist ein sprechender Teddybär. Was war in Ihrer Kindheit Ihr liebstes Spielzeugtier?
Ich hatte eine Echse aus Gummi, die seltsam, aber irgendwie auch fantastisch gerochen hat. Die habe ich sehr geliebt. Ich hatte sie bekommen, als wir das erste Mal in „Disney World“ waren. Aber ich habe auch diesen Engel, den meine ältere Schwester mir geschenkt hat, als ich geboren wurde. Der ist bis heute immer dabei, wenn ich verreise.
Warum bewahren Sie diesen Engel auf?
Er ist eine Art Talisman für mich, ich bin ein bisschen abergläubisch. Und ich habe ihn schon mitgenommen, wenn ich als Kind bei einer Freundin übernachtet habe. Der Engel bleibt in meinem Koffer. Ich habe nur dieses eine Gepäckstück, mit dem ich immer reise. Und wenn der Koffer kaputt geht, kaufe ich den gleichen noch einmal. Er passt immer exakt in das Gepäckfach im Flugzeug.
Sie werden im Dezember dreißig Jahre alt. Haben Sie Angst vor diesem Datum?
Ich finde es aufregend. Viele Freunde erzählen mir, dass sie kurz vor ihrem Dreißigsten nervös geworden sind, obwohl sie das gar nicht erwartet hatten. Ich finde es eher spannend, in ein Alter zu kommen, in dem ich Menschen immer anders betrachtet habe. Ich habe einfach eine andere Art von Respekt für Menschen ab dreißig, auch wenn das sicher unfair ist.
Wie haben Sie sich aus Ihrer Sicht in den vergangenen Jahren entwickelt?
In den vergangenen zwei Jahren ist mit mir eine Menge passiert, emotional und spirituell. Ich bin sehr gewachsen. Ich glaube, ich bin bereit, meinen dreißigsten Geburtstag zu feiern. Ich bin bereit, ernst genommen zu werden.
Und was ist emotional und spirituell in Ihrem Leben passiert?
Ich habe mich meinen Ängsten gestellt, um sie aus meinem Leben zu verbannen oder mit ihnen umgehen zu können. Das hat mich enorm wachsen lassen. Ich weiß jetzt so viel mehr über mich. Nicht alles, aber ich bin ein gutes Stück weiter gekommen. Ich wollte herausfinden, was ich wirklich brauche, um glücklich zu sein. Das ist ein Kampf und dem habe ich mich gestellt. Denn es ist nicht einfach, sich auf diese Weise mit sich selbst auseinanderzusetzen. Man mag ja nicht immer dasjenige, was man sieht, wenn man so tief in sich hinein schaut.
Können Sie mir ein Beispiel nennen?
Ich hatte zum Beispiel immer fürchterliches Lampenfieber. Vor einer Gruppe von Menschen zu sprechen, hat mich in Panik versetzt. Davor hatte ich Angst, seit ich zehn Jahre alt war. Deswegen habe ich mich ganz bewusst dazu entschlossen, am Off-Broadway in New York Theater zu spielen. Das hatte etwas unglaublich Befreiendes und es hat mich sehr wachsen lassen.