Die Kanzlerin verliert eine Vertraute im Führungszirkel der Partei: Annette Schavan zieht sich aus dem Präsidium zurück. Im StZ-Interview begründet sie diesen Schritt und verteidigt zugleich den Kurs der Kanzlerin gegen konservative Kritik.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Berlin - Die Kanzlerin verliert eine Vertraute im Führungszirkel der Partei. Annette Schavan zieht sich aus dem Präsidium zurück, zählt sich aber weiterhin „zum Kreis derer, die die Politik der CDU prägen“.

 

Frau Schavan, warum wollen sie nicht mehr Merkels Stellvertreterin sein?
Politische Ämter sind Ämter auf Zeit. Und 14 Jahre sind eine ungewöhnlich lange Zeit. Eine Volkspartei braucht auch Generationenwechsel.

Wie erklären Sie sich Ihren schwindenden Rückhalt in der eigenen Partei?
Siebenmal zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt zu werden, ist schon ein großer Vertrauensbeweis. Vermutlich hatte zuvor niemand so lange dieses Amt inne wie ich. Ich kann mich über mangelnden Rückhalt in der Partei über viele Jahre überhaupt nicht beklagen.

Viele prominente Christdemokraten Ihrer Generation haben den Rückzug aus der Politik angetreten. Was könnte Sie noch reizen?
Ich ziehe mich überhaupt nicht aus der Politik zurück. Ich kandidiere ja erneut für den Bundestag und sehe mich noch viele Jahre in der Politik. Mein prominentestes Thema bleiben die Zukunftsperspektiven der jungen Generation – eine der großen Herausforderungen der Zukunft.