Tatsache ist aber, dass Sie vier Stücke an anderen Theatern herausbringen werden: in Bremen, in Berlin, in München und im rumänischen Sibiu, dem früheren Hermannstadt.
Stimmt, aber zwei dieser vier Arbeiten sind Koproduktionen, die in der übernächsten Spielzeit nach Stuttgart kommen. Da habe ich schon wieder Angst, dass ich 2015 /16 zu häufig hier vorkomme und Sie sich über Petras-Festspiele beklagen (lacht). Die eine Koproduktion ist ein internationales Projekt, das wir zusammen mit dem Internationalen Theaterfestival Sibiu sowie den Nationaltheatern von Norwegen und Rumänien produzieren. Und bei der anderen Koproduktion handelt es sich um „buch (5 Ingredientes de la vida“), wo wir die Münchner Kammerspiele als Partner gewinnen konnten. Das Stück stammt von Fritz Kater  . . .
. . . hinter dem Pseudonym stecken Sie selbst . . .
. . . es stammt also von einem mitteljungen Autor und ist ein großes, 120 Seiten starkes Werk. Dass wir das Stück zusammen mit den Kammerspielen machen können, freut mich sehr. Der Geist, der dort herrscht, die Strukturen, die dort existieren, die Nachhaltigkeit, die dort produziert wird: toll. Dieses Haus kann, so gesehen, ein Vorbild sein – und wir sind nah an ihm dran.
Nun eröffnen Sie am Wochenende die Saison mit einem Vorspiel: mit dem „Johnny Cash Songbook“ am Samstag und mit „Hello! Look at us!“ am Sonntag. Welche Idee steckt hinter dem kleinen Präludium?
Bei „Hello! Look at us!“ bringen die Schauspieler ihren Lieblings-Stuttgarter mit auf die Bühne. Und so, wie wir damit unsere Verbundenheit mit der Stadt zeigen wollen, so wollen wir beim „Johnny Cash Songbook“ unsere Verbundenheit mit dem Haus zeigen: Bei diesem Liederabend stehen neben Profi-Schauspielern auch Hobby-Musiker aus den Gewerken des Theaters auf der Bühne– eine gemischte Band, die seit Wochen freudig, fleißig und erfolgreich am Proben ist.
Und warum Johnny Cash?
Weil das ein Künstler ist, den wir alle mögen. Die Idee für den Liederabend kam mir vor Jahren, als wir mal über Musiker redeten. Da sagte eine zwanzigjährige Schauspielerin zu mir: „Ach, den kennst du nicht, der ist toll, aber das ist ein Bursche aus meiner Generation“ – und ja, sie meinte Johnny Cash. Große Verblüffung meinerseits. Da wurde mir klar, dass er Fans in allen Generationen hat. Und die Idee des Johnny-Cash-Liederabends war geboren.