Geht es um seinen Bezirk, dann sieht Bezirksvorsteher Kellermann noch einiges an Aufgaben vor sich.

S-Süd - Das Jahr 2012 war im Süden eines der sichtbaren und unsichtbaren Baustellen. Viele davon, wie die lange versprochene Neugestaltung des Bereichs unter der Paulinenbrücke für Jugendliche, werden 2013 weiter Thema sein. Im Gespräch mit unserer Zeitung blickt der Bezirksvorsteher Rupert Kellermann auf das vergangene Jahr zurück.
Das Projekt, das ich 2012 am liebsten beendet hätte, ist...
der Falbenhennenplatz. Der wartet seit 2008 auf die Umsetzung. Die Neugestaltung ist lange und gut geplant. Allerdings hat der Einspruch eines Anwohners beim Regierungspräsidium die Ausschreibung verzögert. Der ist abgelehnt worden; nun müssen wir noch den Verlauf des Radwegs klären, der in der Olgastraße an dem Platz vorbei führt.

Das Projekt, das 2013 noch geplant werden muss, ist...
leider wieder die Neugestaltung des Bereichs unter der Paulinenbrücke. Da sind wir momentan wieder auf Null. Die Strabag Real Estate hat das Bürogebäude Pauline an die Gesellschaft für Verhaltensmedizin und Gesundheitsforschung verkauft. Um dort planen zu können, wollte die Strabag die Baulast für den Bereich unter der Paulinenbrücke, der nicht die Zufahrt zur Tiefgarage der Pauline einschließt, der Stadt zurückgeben. Mit dem neuen Eigentümer muss dies nun neu verhandelt werden. Die Situation ist schwierig und die Begehrlichkeiten von allen Seiten groß.

Das Thema, das den Bezirksbeirat auch 2013 begleiten wird, ist...
die Schulentwicklungsplanung. Ich halte es für falsch, die bestehende Schullandschaft platt zu machen, statt sie weiter zu entwickeln. Um das aber sinnvoll zu tun, ist es unabdingbar zu wissen, auf welcher Basis eine Weiterentwicklung notwendig ist. Also zu wissen, welche Kinder aus dem Bezirk welche Schule brauchen. Eine wohnortnahe Schulversorgung erachte ich auch bei den weiterführenden Schulen für sinnvoll, statt die Kinder stundenlang mit Bus und Bahn fahren zu lassen. Die Schulentwicklungsplanung ist ein Jahrhundertprojekt und da muss man den Aufwand einer gründlichen Planung auf sich nehmen.

Zum kinderfreundlichen Bezirk fehlen...
nach wie vor öffentliche Flächen, wo sich Kinder und Jugendliche frei bewegen können und zu denen der Weg auch sicher ist. Die Tempo-30-Zonen sind zu schlecht überwacht. Ein schlimmes Beispiel ist die Etzelstraße, an der sich ja eine Jugendfarm befindet. Jedes dritte Auto wird mit Geschwindigkeitsüberschreitung erwischt, aber eine konsequente Überwachung des Verkehrs scheitert schon daran, dass die Beamten oft keinen Parkplatz finden, von dem aus sie den Verkehr kontrollieren können.

Ein Parkraummanagement braucht der Süden...
,weil Gebiete wie das Eiernest oder das Heusteig- und Lehenviertel schon seit Jahrzehnten unter Parkplatznot leiden. Mit der Einführung des Parkraummanagements im Westen hat sich die Situation stark verschlechtert. Ich bekomme jede Menge Klagen aus Heslach und dem Lerchenrain, wobei die Bürger überhaupt nicht verstehen können, warum das Parkraummanagement nicht schneller kommt.