Obertürkheims Bezirksvorsteher Peter Beier blickt auf das vergangene Jahr zurück. Außerdem hofft er auf mehr Kindergartenplätze und setzt auf das Miteinander im Stadtbezirk.

Obertürkheim - Im Gespräch mit dem Obertürkheimer Bezirksvorsteher Peter Beier spricht der 55-Jährige über Erfolge und Probleme des vergangenen Jahres und äußert Wünsche für die Zukunft.
Herr Beier, war denn das Jahr 2013 insgesamt ein gutes Jahr für Obertürkheim?
Es hat sich vieles getan, aber ja, insgesamt war es ein positives Jahr.
Was war erfreulich?
Erfreulich war zum Beispiel, dass mit der Planung der Schul- und Mehrzweckturnhalle in Uhlbach begonnen wurde. Ein weiterer Erfolg war die Fertigstellung des Kindergartens an der Luise-Benger-Straße in Uhlbach. Der sieht optisch wunderbar aus und es können auch Null- bis Dreijährige untergebracht werden. Allerdings ist der Zeitpunkt der Eröffnung ungewiss, weil wir ja dort eine Schadstoffbelastung festgestellt haben und aktuell wird der Fall noch untersucht. Wir hoffen aber, dass der Kindergarten möglichst bald eröffnet werden kann.
Durch die Schadstoffbelastungen ist dieses Thema ja doch auch negativ besetzt. Gab es noch etwas rundum Positives?
Ja, schön war zum Beispiel, dass der VfB Obertürkheim sein neues Kunstrasenspielfeld bekommen hat, das konnte man im Oktober einweihen. Ein weiteres Thema, das wir recht optimistisch sehen, ist unser Interimsbahnhof, der noch bis 2015 hier bleiben soll. Da hätten wir gerne eine Umgestaltung der Fläche, und zwar wäre eine verbesserte Zugangsmöglichkeit zum Sportgelände des VfB Obertürkheim wünschenswert. Auch eine multifunktionale Sportfläche für Jugendliche wäre schön. Dann war noch die Überlegung, den Bereich Richtung Uhlbach, den Neckarersatzbach, besser zu erschließen. Da hoffen wir, dass wir die Vorhaben weiter verfolgen können.
Und was gibt es beim Thema Schulentwicklung Neues?
Positiv ist auch, dass die Grundschule Obertürkheim zur Ganztagsschule wird. Da sind die Mittel in Höhe von etwa 2,1 Millionen Euro schon bewilligt, damit wir die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen können. Mit der Umsetzung beginnen wir in 2014.
Wo drückt den Menschen in Obertürkheim der Schuh?
Der Bedarf an Kita-Plätzen ist hoch im Bezirk. Deshalb hoffen wir, dass der Interimskindergarten in der Trollingerstraße, wo aktuell Kinder aus der Luise-Benger-Straße untergebracht sind, zum endgültigen Kindergarten ausgebaut wird. Ein Problem im Bezirk ist zum Beispiel auch das Parken. Gerade im weiteren Umkreis des Obertürkheimer Ortskerns stellen viele ihre Autos ab – auch Leute von außerhalb, die zur Arbeit kommen. Da gibt es einen gewissen Parkdruck. Auch in Uhlbach wird es an schönen Tagen eng mit Parkplätzen, wenn viele Besucher kommen. Natürlich freut es uns, wenn viele Leute nach Uhlbach kommen, aber auch da fehlt einfach der Platz. Hilfreich zur Verbesserung der Verkehrssituation wäre auch ein Kreisverkehr an der Kreuzung Otto-Hirsch-Brücken/Göppinger Straße, der aber schon recht lange gefordert wird.
Was wird den Bezirk in diesem Jahr beschäftigen?
Wenn es um bauliche oder infrastrukturelle Wünsche geht, hängt das natürlich auch vom Gemeinderat ab. Die Stuttgart 21-Baustelle an der Augsburger Straße wird uns beschäftigen, da muss man einfach schauen, wie sich die Belastung durch die Lastwagen entwickelt, wie viele Lastwagen dort unterwegs sein werden und so weiter. Das müssen wir abwarten. Wichtig ist aber zum Beispiel auch einfach, das Vereinsleben und das Ehrenamt im Bezirk zu unterstützen und Strukturen zu erhalten, damit man beispielsweise Jugendlichen Ausflüge ermöglichen oder kulturelle Dinge fördern kann.
Was würden Sie gerne noch verändern oder weiter vorantreiben?
Was mir vorschwebt, ist, dass man Menschen mit Migrationshintergrund noch mehr ins Ehrenamt und in die Strukturen der Vereine im Bezirk mit einbindet. Wir haben in Obertürkheim mit 30 Prozent einen relativ hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund. Der eine oder andere ist zwar im Verein, aber gerade auch die Älteren, die vielleicht noch etwas beitragen möchten, würde ich gerne vermehrt mit einbinden. Denn die Menschen sind ja Teil des Stadtbezirks und der Gesellschaft und vielleicht muss man einfach noch etwas mehr auf die Leute zugehen.
Wenn Sie noch einen Neujahrswunsch für Ihren Bezirk frei hätten, welcher wäre das?
Ich wünsche mir weiterhin das gute Gefühl der Gemeinschaft. Das ist hier schon sehr ausgeprägt, und es ist wichtig, dass das bewahrt und gepflegt wird und noch mehr Menschen für dieses Gefühl gewonnen werden. Dann hoffe ich, dass man bei entscheidenden Fragen weiter an einem Strang zieht und für das kämpft, was einem wichtig ist und dass es auch weiterhin im politischen Bereich so gut funktioniert wie bisher. Da finde ich es einfach toll, dass der Bezirksbeirat nicht die Parteiinteressen in den Vordergrund stellt, sondern das Wohl des Stadtbezirks. Und ich hoffe, dass wir möglichst viele der Wünsche, die wir haben, anpacken können.