Der Kabarettist Götz Frittrang aus Friedrichshafen stellt am Mittwoch sein neues Programm „Götzseidank“ im Stuttgarter Renitenztheater vor – und spricht über die Verwandtschaft von Fußball, Kleinkunst und AfD.

Stuttgart - Der Kabarettist Götz Frittrang aus Friedrichshafen stellt sein neues Programm „Götzseidank“ im Renitenztheater vor – und klärt über die Verwandtschaft von Fußball und Kleinkunst auf.

 

Herr Frittrang, Stichwort Trump, Brexit, AfD: um Themen müssen sich Kabarettisten momentan wenig Sorgen machen. Oder?

Ja, das ist schon eine sehr bizarre Zeit, in der wir leben. Allerdings ist es für viele Kabarettisten eher schwerer geworden! Früher war im BRD-Kabarett alles klar geregelt: Die USA sind die Bösen, die Russen werden missverstanden, und Merkel muss weg. Jetzt sind das plötzlich die Kernthesen der Wutbürger und AfDler. Da will keiner mehr riskieren, falsch verstanden zu werden. Und was den Brexit angeht, ganz ehrlich: Für 95 Prozent aller Deutschen ist es doch völlig wurscht, wenn sich die Briten in den Fuß schießen wollen. Ich werde jedenfalls nicht von irgendwelchen Folgen betroffen sein. Oder erwarten Sie eine dringende Lieferung faden Teegebäcks und bitterer Orangenmarmelade?

Worauf können sich die Zuschauer bei Ihrem neuen Programm „Götzseidank“ einstellen?

Zwei Stunden Dauerlachen mit einer kurzen Pause, um Erfrischungen zu sich zu nehmen. Ich werde über Dinge sprechen, die jeden sagen lassen: Das kenn ich! Mir geht es auch so!

Das Wort „Götzseidank“ war nach Mario Götzes WM-Siegtor sehr populär. Danach ging‘s mit seiner Karriere bergab . . . Haben auch Sie Angst?

Als Fußballdesinteressierter ist mir diese Tatsache nicht bekannt gewesen. Aber es gibt natürlich Gemeinsamkeiten zwischen Fußballprofis und Kabarettisten. Auch ich stehe zweimal 45 Minuten auf der Bühne und gebe alles. Außerdem ist es in beiden Berufen von Vorteil, ein total übersteigertes Selbstbewusstsein zu haben. Und ohne mich loben zu wollen, bin ich als lustigster und intelligentester Mensch der Welt natürlich sicher, dass meine Karriere rund läuft.

Termin: Mittwoch, 20 Uhr, Renitenztheater