Ivy Quainoo hat das Finale der Castingshow „The Voice of Germany“ gewonnen. Jetzt hofft die Berlinerin mit ghanaischen Wurzeln, dass ihre Karriere Bestand hat.

Stuttgart - Seit sie bei der Castingshow „The Voice of Germany“ gewonnen hat, geht es in Ivy Quainoos Leben rund: Ihre soghafte Single „Do you like what you see“ ist auf Platz zwei in den Charts, ihr erstes Album hat sie in den letzten Tagen aufgenommen. Und Ende Mai kommt die sympathische 19-Jährige auf ihrer ersten Tournee auch nach Stuttgart.

 

Ivy, wie ist das, wenn man über Nacht zum Popstar wird?
Ich bin der gleiche Mensch wie vorher. Am Anfang war es fast ein bisschen schwer, das alles überhaupt zu realisieren. Da saß ich vor dem Fernseher, sah mich selbst und dachte: „Wie kann das sein?“ Ansonsten habe ich jetzt viel mehr zu tun als vorher.

Und wie gehen Sie mit dem öffentlichen Interesse um, wenn Sie auf der Straße angesprochen und um Autogramme gebeten werden?
Nach dem Finale war ich gar nicht so oft allein in der Stadt unterwegs – sondern habe viel Zeit im Studio verbracht. Gestern war ich dann mal auf der Straße, und erstaunlicherweise hat mich fast keiner angesprochen. Manche gucken ein bisschen. Und einer hat mich beglückwünscht. Aber Berlin ist so groß, und ich glaube nicht, dass alle „The Voice of Germany“ gesehen haben.

Bauen Sie auf diesen Sieg jetzt eine Karriere als Sängerin auf, oder versuchen Sie, ein Jahr als Popstar zu genießen und machen dann was ganz anderes?
Na ja, für mich persönlich war es eine spontane Entscheidung, zu „The Voice of Germany“ zu gehen. Auf der anderen Seite habe ich es geschafft, dass ich da durchgekommen und jetzt die Siegerin der Show bin. Irgendwann versteht man ja den Ernst, in dem man sich da befindet (lacht). Für mich ist es wichtig, meine Musikkarriere auszubauen, und ich hoffe natürlich , dass sie länger als ein Jahr andauert. Aber ich habe vielleicht schon noch vor zu studieren. Vielleicht in ein, zwei Jahren.

Beschäftigt es Sie, dass man von den meisten Castingshow-Gewinnern nach kurzer Zeit nie wieder was gehört hat?
Ich bin jetzt 19: Früher habe ich Castingshows intensiv verfolgt, aber in den letzten drei, vier Jahren fast gar nicht mehr. Natürlich haben Castingshows so ’nen Stempel drauf, dass man schnell in der Versenkung verschwinden könnte. Aber daran versuche ich gar nicht zu denken. „The Voice of Germany“ ist ein neues Format, und ich hoffe, dass es für mich besser klappt als bei den letzten Siegern der anderen Shows. Natürlich hoffe ich, dass meine Karriere länger dauert als die Durchschnittsdauer eines Castingsiegers.

Sie waren neulich in den Shows von Harald Schmidt und Thomas Gottschalk und haben viel gelacht. Wie lange, denken Sie, können Sie sich den Spaß an der Sache erhalten?
Ich hoffe doch für immer! Und ich habe nicht die Sorge, dass ich da abstumpfen könnte. Mir macht das wirklich Spaß, bei Harald Schmidt und bei Thomas Gottschalk sitzen zu dürfen. Und ich habe ein super Umfeld – meine Freunde und meine Familie sorgen schon dafür, dass ich auf dem Boden der Tatsachen bleibe.

Bei Amy Winehouse und Whitney Houston hat man gesehen, dass eine Popkarriere auch sehr traurige Seiten haben kann. Welche Vorkehrungen treffen Sie, damit es bei Ihnen nicht so endet?
Es ist wichtig, bei sich zu bleiben. Und man darf nicht alles glauben, was einem versprochen wird.