Sie haben sich Ihren Platz in Hollywood erkämpft. Woher haben Sie diesen Elan?
Ich bin mit fünfzehn Jahren nach Los Angeles gezogen, um Schauspielerin zu werden. Und glücklicherweise sitze ich jetzt hier vor Ihnen, und es hat funktioniert. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das nun frühreif oder reine Dummheit war. Aus heutiger Sicht war das ja schon sehr verrückt. Eigentlich war das komplett unrealistisch. Aber da war diese Gewissheit, nicht mit mir im Reinen weiterleben zu können, wenn ich es nicht wenigstens versuche.
Der Legende nach haben Sie Ihre Eltern mit einer Powerpoint-Präsentation mit dem Titel „Project Hollywood“ davon überzeugt, Sie nach Los Angeles ziehen zu lassen, um Schauspielerin zu werden.
Klingt gut, oder? Die Geschichte ist wahr. Das hätte natürlich auch komplett in die Hose gehen können. Aber mein großes Glück war, dass meine Eltern mich nicht für verrückt erklärt, sondern meinen Traum unterstützt haben. Meine Mutter ist mit mir zu jedem einzelnen Casting gefahren. Ohne sie wäre ich gar nicht hier.
Sie sind in kürzester Zeit zum Star geworden. Was ist die wichtigste Lektion?
Dass es wichtig ist, authentisch zu bleiben. Ich musste das erst einmal lernen. Es ist ganz seltsam, wenn du ständig Fremde triffst, die so tun, als würden sie dich kennen und schon eine vorgefertigte Meinung von dir haben. Und das passiert auf Basis von Interviews, die sie gelesen haben. Ich bin mir heute viel mehr bewusst, dass ich einen Teil meines Lebens für mich behalten muss. Ich kann nicht alles mit der Öffentlichkeit teilen. Und das muss ich irgendwie ausbalancieren. Ich finde das nicht einfach, denn ich muss mein Privatleben schützen. Früher dachte ich, ich setze mich einfach mit einem Journalisten hin und quatsche so drauflos. Aber was ich da sage, steht für immer im Internet.
Wie hat sich Ihr Leben verändert?
Ich hatte das Glück, wirklich tolle Freunde zu haben. Und mit diesen Leuten bin ich immer noch befreundet. Das hat sich nicht verändert. Aber ich lebe heute zurückgezogener. Meine Privatsphäre ist kostbarer geworden, die will ich nicht aufs Spiel setzen. Und dann bin ich heute reservierter als früher, das stelle ich immer wieder fest. Aber das hat wohl etwas damit zu tun, dass ich langsam erwachsener werde. Ich posaune meine Gefühle nicht mehr bei jeder Gelegenheit so heraus wie früher.