Die Vorsitzende Claudia Bokel scheidet aus der Kommission aus, ohne Sie wäre Thomas Bach das einzige IOC-Mitglied aus Deutschland. Ein Problem?
Es wäre schon wichtig, dass Deutschland im IOC nicht nur durch den Präsidenten vertreten ist. Genauso wichtig wäre mir aber, Stimme der Athleten zu sein. Wir müssen uns einbringen dürfen – und dafür müssen wir kämpfen.
Thomas Bach gewann wie Sie Olympia-Gold im Fechten, zog dann über die Athletenkommission ins IOC ein, ehe er weiter als Funktionär Karriere machte. Wollen Sie einen ähnlichen Weg gehen?
Ich habe in meiner bisherigen Karriere immer Schritt für Schritt gedacht. Ich wurde angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, für die Athletenkommission zu kandidieren. Und wenn so eine Tür aufgeht, dann versuche ich, hindurchzugehen.

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Sie sprechen fließend chinesisch, haben sich neben dem Leistungssport selbstständig gemacht, halten Vorträge und schreiben Bücher. Warum kümmern Sie sich nicht darum, ihr Bankkonto weiter aufzustocken, statt ein Ehrenamt anzustreben?
Ich bin ein Tausendsassa, der das, was er macht, sehr gerne tut. Bisher war das die Verbindung von Hochleistungssport und Erfolg im Beruf. Jetzt hätte ich großen Spaß, mich im Sport zu engagieren und dem Sport etwas zurückzugeben.
Wie groß wäre der Aufwand?
Mindestens 30 Tage im Jahr, nach oben gibt es keine Grenze. Aber als Selbstständige kann ich mir das leisten.
Wie erleben Sie die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro?
Außer dem Dorf, dem Deutschen Haus und zwei Sozialprojekten habe ich nichts gesehen. Und die Fechter natürlich, das war Ehrensache. Was ich genieße, ist die spezielle Atmosphäre im Dorf. Es ist toll, welche Typen man da trifft.