Nun ist es ja generell so, dass Filderstadt zu wenig eigene Flächen hat. Heißt, das Flüchtlingsthema schlägt auch auf Flächennutzungsplan und Wohnungsbau durch?
Das Wohnungsbauthema werden wir zusammen mit dem Flächennutzungsplan diskutieren.
In welche Richtung geht es denn?
Es gibt noch nichts Greifbares. Wir haben das aber schon mit Experten aus der Bevölkerung diskutiert, und es gab eine Runde mit dem Gemeinderat, wo man ein sogenanntes Leitbild definiert hat. Mein und unser Anliegen ist es, dass wir den Flächennutzungsplan nicht wie in den vergangenen Zeiten diskutieren, also flächenbezogen. Sondern, dass wir allgemeine Kriterien formulieren, aus denen heraus der Flächennutzungsplan entwickeln wird.
Haben Sie da eine persönliche Meinung? Wie sieht Filderstadt 2030 für Sie aus?
Ich glaube, dass Filderstadt sich bevölkerungstechnisch entwickeln wird. Wir werden ein Mehr an Bevölkerung bekommen. Ich glaube zwar nicht, dass wir die 50-Tausender-Marke überschreiten werden. Ich gehe aber davon aus, dass wir bis 2030 eine Bevölkerungszahl um die 48 000 erreichen werden. Die Nachfrage ist im Einzugsbereich von Stuttgart relativ groß.
Müsste das dann eine Entwicklung genau zwischen den einzelnen Stadtteilen sein?
Das sind genau die Denkprozesse, die jetzt einsetzen. Wir wollen natürlich die Landschaft hier oben erhalten. Wir wollen das erhalten, was an Grünzügen zwischen den Stadtteilen existiert. Und wir wissen um die Bodenqualität. Filderstadt hat eine große landwirtschaftliche Prägung und deswegen ist es mir auch wichtig, dass die Landwirtschaft am ganzen Prozess beteiligt ist. Dann muss man natürlich auch gucken, wie wir gegebenenfalls Gewerbefläche künftig ausweisen und wo wir die dann positionieren, und deswegen wird das dann das Ausloten sein – was entsteht eher entlang der B 27, was eher in Nähe des S-Bahn-Ausbaus Richtung Neuhausen.
Haben Sie einen Daumenwert für den Flächenbedarf, den man braucht?
Es kommt immer darauf an, wie groß Sie es gestalten wollen, wahrscheinlich würde ich jetzt einen falschen Wert nennen, wenn ich 30 bis 80 Hektar sage – ohne Ausgleichsfläche. Also je nachdem, welche Größe Sie anstreben, ob Sie es eher zurückhaltend machen oder ob Sie sagen, nein, es soll ein maximales Flächenpotenzial sein.
Wie viel davon ist Gewerbefläche und wie viel ist im Innenbereich noch vorhanden?
Also, von Gewerbeflächen sprechen wir ja noch einmal gesondert. Gewerbeflächen gehen uns langsam aus, das muss man schon sagen, in den Affeltern ist nicht mehr all zuviel vorhanden. Ich glaube, wenn wir alle Flächen im Innenbereich entwickeln würden, hätten wir noch knapp 28 Hektar zur Verfügung, ohne die Eigentumsverhältnisse jetzt betrachtet zu haben.