Bei den Informationsveranstaltungen haben Sie davon gesprochen, dass die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten nicht menschenwürdig ist. Haben Sie darauf Reaktionen bekommen?
Ja in der ganzen Bandbreite. Von „warum machen Sie es dann?“ bis „die sollen froh sein, dass wir sie überhaupt aufnehmen“. Es gab alles. Wenn ich es anders könnte, würde ich es anders machen. Es ist nicht mein Ziel, Menschen in einem Zelt unterzubringen, vor allem nicht über den Winter. Ich verlasse mich aber darauf, dass die Fachleute die Zelte für winterfest halten.
Ein noch größeres Problem dürfte die fehlende Privatsphäre dort sein?
Ich habe kürzlich ein Zelt besichtigt. Da gab es Einheiten mit sechs Stockbetten. Ich habe mich relativ schnell an meine Bundeswehrzeit erinnert. Kleine Zimmer, drei Stockbetten, sechs Leute. Wenn wir da drei Wochen am Stück in der Kaserne waren, das war auch nicht frei von sozialen Konflikten. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist, wenn man auf so engem Raum zusammenwohnt. Das ist für mich mit ein Kriterium, weshalb es Schwierigkeiten in diesen Einrichtungen gibt.
Zahlt sich denn Ihr Versuch aus, den Bürgern möglichst viel Information zu geben?
Absolut. Es ist mein Stil, für mich ist das alternativlos. Die Menschen, die hier wohnen, haben ein Recht darauf zu erfahren, was noch kommen wird. Sie fragen nach. Sie wollen wissen, wie viele Flüchtlinge kommen, wann sie kommen und wo sie untergebracht werden.
Planen Sie irgendwelche Kooperationen mit den nächsten Nachbarkommunen?
Ich will zunächst einmal die Situation in diesem Jahr anschauen, und dann mache ich Vorschläge, was ich ändern will. Da gehört der Kommunale Arbeitskreis Filder auch dazu. Unser Gemeinderat hat immer gesagt, dass man gern enger zusammenarbeiten würde, weil wir Themen haben, bei denen wir in der Vergangenheit gesehen haben, dass wir was erreichen können, wenn wir zusammenstehen.