Der neue OB von Filderstadt erklärt im Interview, dass er jetzt deutlich mehr Termine hat als zu Anwaltszeiten. Das veränderte Aufgabenfeld hat ihn jedoch nicht wirklich überrascht.

Filderstadt - – Der neue OB erklärt im Interview, dass er jetzt deutlich mehr Termine hat als zu Anwaltszeiten. Das veränderte Aufgabenfeld, in das er sich seit seinem Amtsantritt im Oktober einarbeitet, hat ihn jedoch nicht wirklich überrascht.
Sie sind gleich überrollt worden von Aufgaben. Sind Sie schon richtig im Amt angekommen?
Ich fühle mich schon voll im Amt angekommen. Die eigentliche Einarbeitung geht parallel zu den Aufgaben. Ich habe ein gut funktionierendes Team. Um die Aufgaben bewältigen zu können, braucht man auch das nötige interne Know-how. Das kriegt man mit auf den Weg, das funktioniert.
Was war für Sie die größte Überraschung? Womit haben Sie nicht gerechnet?
Es passiert nichts, womit ich nicht gerechnet hätte. Es gab keine Überraschungen, insbesondere keine bösen. Der Arbeitsablauf ist deutlich abwechslungsreicher als beim Anwaltsberuf, obwohl er da schon ziemlich abwechslungsreich war. Es passiert sehr viel tagesaktuell. Was noch ein gewisser Unterschied ist: Mein Tagesablauf ist deutlich strukturierter geworden als er es vorher war. Weil ich heute nicht mehr Beruf und Ehrenamt kombinieren muss, sondern die Kommunalpolitik den ganzen Tag bestimmt und viele Ding im Kalender eingetaktet sind. Das entspannt meinen Tag schon wesentlich.
Aber sie haben jetzt bestimmt mehr Termine, oder?
Die Terminhäufigkeit ist deutlich höher. Ich sitze jetzt auch öfter im Auto als früher. Das hängt aber auch mit der dezentralen Struktur unserer Verwaltung zusammen – OB als Reisetätigkeit.
Mit der Benennung von Thomas Haigis als Flüchtlingsmanager haben Sie eine erste strukturelle Änderung vorgenommen. Was kommt noch an internen Veränderungen?
Im Moment stehen keine weiteren strukturellen Entscheidungen an. Die Herkulesaufgabe in den nächsten Jahren wird sicher die Flüchtlingsthematik bleiben.Und ich glaube, wenn wir in zehn Jahren zurückschauen, werden wir alle sagen, die bloße Unterbringung der Flüchtlinge war unser kleinstes Problem. Es wird wesentlich schwieriger sein, die Menschen bei uns zu integrieren. Wir müssen die Menschen in unserer Stadtgesellschaft so unterbringen, dass sie nicht in irgendeiner Form isoliert sind, sondern wirklich unter den Menschen wohnen. Das wird die tatsächliche Herausforderung. Da will ich nicht ausschließen, dass es dazu noch andere Strukturentscheidungen braucht.