Finanzminister Auch wenn es in der großen Koalition momentan drunter und drüber geht, bleibt Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ruhig. Das liegt auch an seiner Erfahrung. Seit 1972 gehört er dem Deutschen Bundestag an. In seiner Zeit als Kanzleramtsminister, mehrmaliger Innenminister und Finanzminister hat er viele Krisen erlebt. Gleichwohl räumt er ein, dass die aktuelle Flüchtlingskrise für die Politik eine der bisher größten Herausforderungen darstellt. Den Vorwurf, dass die Regierungspolitik aus dem Ruder läuft, lässt der 73-Jährige aber nicht gelten. In den neunziger Jahren erlebte er ähnlich erregte Debatten über die Asylpolitik.

 

Ambitionen In den Medien wird Schäuble oft als Ersatzkanzler gehandelt. Wenn der Minister darauf angesprochen wird, entgegnet er, man solle doch intelligente Fragen an ihn richten. Im vergangenen Jahr ließ Schäuble erkennen, dass er nicht immer auf einer Linie mit der Kanzlerin liegt. Ihm ging es darum, dass die Zahl der Flüchtlinge rasch wieder sinkt. Das kann aus seiner Sicht aber nicht mit schnellen Lösungen erreicht werden. Dass er die Kanzlerin unterstützt, daran lässt er keine Zweifel.