Sport: Dominik Ignée (doi)
Wem fühlen Sie sich etwas mehr verbunden?
In diesem Jahrgang sind es Nico Hülkenberg, Max Verstappen und Pascal Wehrlein. Mit diesen Jungs komme ich sehr gut zurecht. Mit Sebastian Vettel ist es nicht so einfach. Wir verstehen uns, doch als vierfacher Weltmeister zieht er sich sehr zurück. Da trifft man sich nicht mal eben zum Abendessen. Das liegt aber auch an Ferrari. Sebastian hat dort viele Termine und Jobs.
In der PS-Welt sind sogar ein paar Journalisten richtige Stars – gewiss auch Sie.
Die Formel 1 ist etwas Einzigartiges, auch weil wir alle 14 Tage einen Event haben. Ich würde die Serie als einen großen, aber familiären Wanderzirkus bezeichnen. Und so ein Zirkus hat selbstverständlich auch seine Artisten, Dompteure und Clowns.

Kein Clown – sondern Entertainer

Gehören Sie zu den Clowns?
Ich würde mich als Entertainer bezeichnen – und als Informant. Ich sehe es aber nicht als meine Aufgabe an, unseren Zuschauern den Aufbau des Motors zu erklären, dafür haben wir unsere Spezialisten. Ich erzähle ihnen eher, dass ein Fahrer wohl nicht so gut geschlafen hat, weil er Einbrecher vor der Tür hatte, oder dass einer in der Startaufstellung noch eine Pellkartoffel gegessen hat. Es geht da auch ums Menschliche.
Nach welchem Interview wäre Kai Ebel am liebsten im Boden versunken?
In Budapest habe ich mal einen jugoslawischen Stabhochspringer mit dem Pornostar Rocco Siffredi verwechselt – und ihn dann auch als Pornodarsteller interviewt. In diesem Zusammenhang könnte einem bei dem Begriff Stabhochspringer durchaus ein kleiner Wortwitz einfallen. Aber der Sportler hat supernett geantwortet und kannte sich in der Formel 1 prächtig aus. Über die Verwechslung beklagte er sich nicht. Ich glaube, er war froh, mal im Fernsehen zu sein.