Neuer Bundestrainer, neues Glück: Für Manuel Späth kam die Nominierung für die Handball-Nationalmannschaft überraschend. Der Kreisläufer und Abwehrspezialist hat seine Chance bei seinem Comeback genutzt. Jetzt hofft er auf weitere Einsätze.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - Er ist nicht wie andere mit überdurchschnittlich viel Talent ausgestattet. Doch es gibt wenige Spieler in der Handball-Bundesliga, die eine solche Kämpfernatur sind wie Manuel Späth (31). Der Lohn war die Nominierung für die Nationalmannschaft durch den neuen Bundestrainer Christian Prokop. Späth hat noch viel vor in dieser Saison – mit seinem Verein Frisch Auf Göppingen. Und er blickt auch mit einem Auge auf seinen neuen Club TVB 1898 Stuttgart.

 
Herr Späth, mit welchen Eindrücken sind Sie von der Nationalmannschaft zurückgekehrt?
Es war ein guter, interessanter und spannender Lehrgang mit intensiven Trainingseinheiten und Besprechungen. Er diente auch dem Kennenlernen des neuen Bundestrainers, deshalb gab es zum Beispiel einen gemeinsamen Bowling-Abend. Schade, dass wir in den beiden Länderspiele gegen die Schweden nur ein Unentschieden holen konnten.
Wie sehr waren Sie überrascht, dass Sie nominiert wurden?
Als mich der neue Bundestrainer auf meiner Mailbox um einen Rückruf bat, dachte ich zunächst nicht wirklich an eine Nominierung...
...sondern?
Eher daran, dass er von allen Spielern, die in den vergangenen ein, zwei Jahren dabei waren, ein kleines Feedback haben möchte. Umso schöner war dann die Nachricht, nach knapp einem Jahr mal wieder im Kreis der Nationalmannschaft zu sein. Für mich ist das eine Ehre.
Und nicht unbedingt zu erwarten, da Sie mit Ihrem Verein Frisch Auf Göppingen eine alles andere als gute Bundesligasaison spielen.
Bei aktuell 19:27 Punkten kann ich da nicht widersprechen. Aber der Bundestrainer hat viele Spiele gesehen. Offenbar passe ich gut in sein System, möglicherweise sucht er einen Spielertypen wie mich für den Kreis und den Abwehr-Innenblock.
Und plötzlich sind Sie mit 31 Jahren der älteste Feldspieler in der Nationalmannschaft.
Ein bisschen komisch ist das schon, aber nicht so schlimm, dass ich deshalb eine Midlife-Crisis bekomme (lacht).
Wer war denn Kapitän der Mannschaft?
Finn Lemke. Es sieht so aus, als würde ihn Christian Prokop hinter Uwe Gensheimer als zweiten Spielführer aufbauen.
Gensheimer war nicht der einzige, der bei den beiden Spielen gegen die Schweden gefehlt hat.
Ja, es war von vornherein so ausgemacht, dass die Spieler der Champions-League-Clubs nicht dabei sein müssen.