Es geht auch gar nicht speziell um Sie. Es geht darum, dass die allgemeine Annahme nicht mehr gilt, Männer hätten einen natürlichen Vorteil in dieser Welt. Das patriarchalische Privileg verschwindet.

Warum?
Fehlende Flexibilität. Frauen sind viel flexibler als Männer. Männer, die plötzlich arbeitslos werden, können sich an die neue Situation viel schwerer anpassen als Frauen. Klar, sie könnten sich fortbilden, oder sie könnten akzeptieren, dass ihre Frauen mehr Geld verdienen als sie. Aber sie tun es nicht oder nicht in ausreichendem Maße.

Viele Männer haben sich doch als ganz schön flexibel erwiesen. Sie machen, was für ihre Väter undenkbar war: beteiligen sich am Haushalt, kümmern sich um die Kinder . . .
Das stimmt alles. Es geht aber um die relative Veränderungsgeschwindigkeit. Nehmen Sie zum Beispiel Apple: ein kleines Unternehmen, für dessen Produkte sich zuerst nur wenige Leute interessieren. Aber plötzlich scheint das Zeug genau das zu sein, worauf die Menschheit nur gewartet hat.

Frauen, die iPhones unter den Menschen?
Irgendwie ja. Der Vergleich gefällt mir. Frauen sind wie iPhones. Die Welt hat sich so verändert, dass plötzlich ein Bedarf für diese Art von Telefonen vorhanden war. Natürlich haben sich auch die Männer verändert, aber nicht so schnell wie die Frauen. Das ging doch rasend schnell in den letzten Jahrhunderten. Und noch eine Sache, die ich beobachtet habe: Frauen nehmen Neues an, ohne das Alte aufzugeben.

Nennen Sie doch bitte ein Beispiel.
Frauen verbringen heutzutage mehr Zeit mit ihren Kindern als in den 70er Jahren. Damals arbeiteten aber deutlich weniger Frauen als heute. Ich weiß wirklich nicht, wie sie das schaffen. Das hat allerdings auch negative Folgen. Frauen, das zeigen Studien, sind heute weniger glücklich als noch vor einigen Jahrzehnten. Man muss also nicht in Triumphgeheul ausbrechen.

Das Ende der Männer: Eine gute Nachricht für die Frauen oder eine schlechte?