Sport: Carlos Ubina (cu)
Ihr Schwäbisch ist trotz der Tätigkeiten in der Türkei, Spanien oder Hoffenheim noch sehr flüssig. Wie klappt die Verständigung in Hannover, einer Hochburg des Hochdeutschen?
Ich wurde offen aufgenommen und fühle mich nicht nur im Verein, sondern auch in der Stadt sehr wohl.
Wo stehen Ihre Möbel gerade?
Ich habe in mehreren Städten Möbel. Doch wie bei meinen vorherigen Stationen in Istanbul oder San Sebastian stand ich auch diesmal vor der Frage, ob man wieder etwas kauft. Und wie das so ist in diesem Job, überlegt man sich auch, ob es etwas Teures sein soll oder doch etwas Günstiges, weil man ja nicht weiß, wie lange man bleibt.
Und?
Ehrlich gesagt, habe ich diesmal etwas teurer eingekauft.
Sie richten es sich also ein?
Ich habe das aus gutem Gefühl heraus gemacht – und das als gebürtiger Schwabe.
An Ihrem Dialekt lag es aber wohl nicht, dass der Spieler Salif Sané zuletzt die Abreise zur Partie in Frankfurt verpasst hat?
Selbstverständlich nicht. Ich spreche ja auch andere Sprachen. Der Spieler wusste Bescheid.
Dennoch haben Sie ihn nicht, wie Ihr Trainerkollege Torsten Lieberknecht von Eintracht Braunschweig in einem vergleichbaren Fall, gleich aus dem Kader geworfen.
Ich halte nichts vom Abstrafen. Er muss verstehen, dass er einen Fehler gemacht hat. Obwohl er eine Geldstrafe vom Verein erhalten hat, möchte ich ihm als Trainer auch aufzeigen, dass er die Chance hat zurückzukommen.
Trotzdem: Gefährdet ein solches Verhalten nicht den Teamgeist und damit den Erfolg?
Salif Sané weiß, dass er in der Bringschuld steht. Nicht gegenüber mir, sondern gegenüber der Mannschaft. Wenn er aber eine Grenze überschreitet, kann es gut sein, dass er dann in Zukunft nicht mehr dabei ist.
Der VfB hat im Abstiegskampf das Motto „Zusammenhalten“ ausgerufen – in der Mannschaft, im Verein, der Stadt, der ganzen Region. Gemeinsam will man es packen. Worauf kommt es Ihrer Meinung nach an?
Auch hier leben die Menschen für den Fußball und fiebern mit. Das Allerallerwichtigste im Abstiegskampf ist aber, dass man Egoismen beiseiteschiebt. In allen Bereichen, insbesondere im Mannschaftskreis.