Er hat einen harten Job als Hochschulleiter: Wolfgang Ernst muss an der Hochschule für Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg mit Ermittlungen, internen Konflikten und politischen Querschüssen klarkommen.

Ludwigsburg - Die Ludwigsburger Hochschule für Verwaltung und Finanzen kommt nicht zur Ruhe: Ein Untersuchungsausschuss beschäftigt sich mit unzulässigen Gehaltszulagen und den Konflikten der Vergangenheit, die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen eine Reihe von Professoren. Der Rektor Wolfgang Ernst (56) spricht über Krisenmanagement, Konfliktmoderation – und wie viel er noch gestalten kann.

 
Herr Ernst, hatten Sie bei Ihrem Amtsantritt mit so vielen Problemen gerechnet?
Nun gut, dass bestimmte Themen auf die Tagesordnung kommen, war mir klar. Dass immer wieder neu über die Studieninhalte diskutiert wird, war zu erwarten. Oder ob manche Studiengänge sinnvoll sind oder neue dazukommen – das ist Hochschulalltag. Aber die Diskussion über die Zulagenaffäre, das ist schon eine echte Zusatzbelastung, die man auch außerhalb der Hochschule wenig versteht.
Die Professoren, denen Zulagen ohne Begründung gewährt wurden, sind ja weiter im Amt. Lässt sich ein solcher Vorwurf im Alltag so einfach ausblenden?
Die Spannungen, die noch vorhanden sind, werden von Tag zu Tag geringer. Das liegt auch daran, dass der eine oder andere Kollege die Pensionsgrenze erreicht. Natürlich kennt jeder die Hintergründe und nimmt das Thema auch wahr.