Der Ludwigsburger Basketballtrainer John Patrick spricht im Interview vor dem Saisonstart über bisherige Erfolge und künftige Ziele. „Wir sind breiter aufgestellt als vergangene Saison“, sagt der 47-Jährige.

Ludwigsburg – - Die Saison in der Basketball-Bundesliga beginnt am Donnerstag (20 Uhr) mit dem vorgezogenen Spiel zwischen Alba Berlin und Ratiopharm Ulm. Die MHP Riesen Ludwigsburg, die auch am Eurocup teilnehmen, starten dann am Sonntag (17 Uhr) bei den Gießen 46ers in die Runde. „Wir müssen uns an zwei Fronten beweisen, dass wird die Herausforderung“, sagt ihr Trainer John Patrick.
Herr Patrick, vor zwei Jahren entschieden Sie sich trotz des sportlichen Abstiegs, in Ludwigsburg zu bleiben. Jetzt stehen Sie kurz vor einer Saison, in der die MHP Riesen im zweithöchsten europäischen Vereinswettbewerb, dem Eurocup, spielen. Was löst dieser Gedanke in Ihnen aus?
Ich bin stolz auf die Entwicklung, die wir hier im Verein gemacht haben. Die Leute sehen immer nur, was auf dem Spielfeld passiert – ja, da hatten wir Erfolg. Dadurch konnten wir auch die Popularität in der Region steigern, was mich ebenfalls sehr freut. Wir haben aber auch im Hintergrund gearbeitet, das Jugendprogramm zum Beispiel weiter aufgebaut.
Der zusätzliche Wettbewerb hat auch seine Tücken, bis zum Jahresende kommen außer den 16 Bundesligaspielen noch einmal zehn Eurocup-Partien auf Sie zu. Wie gehen Sie mit der Herausforderung um?
Die Saison wird eine große Aufgabe. Zum einen durch die Eurocup-Teilnahme, die natürlich eine Mehrbelastung darstellt. Zum anderen wird die Bundesliga von Jahr zu Jahr besser, und hier wollen wir nach wie vor bestehen. Wir müssen uns an zwei Fronten beweisen, das wird die Herausforderung.
Sie sprechen das Personal an: Da stehen Sie für eine Einkaufspolitik, die vielen zu schnell geht. Allein in diesem Sommer haben Sie bisher drei Spieler geholt und wieder weggeschickt. Was ist die Idee dahinter?
Das wirkt auf den ersten Blick so. Aber das passiert in Ludwigsburg nicht häufiger als in irgendeinem anderen Bundesligaclub. Wenn wir einen Spieler nicht kennen, testen wir ihn für ein paar Tage. Wenn er dann nicht ins Profil passt oder den Medizincheck nicht besteht, bekommt er eben keinen Vertrag. Aber nur weil wir das öffentlich machen und unsere Fans darüber informieren, heißt das nicht, dass wir da anders sind als andere Clubs.
Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Spielermaterial – und wer könnte der nächste DJ Kennedy werden, der beste Punktesammler der vergangen Saison?
Uns war in der Kaderplanung wichtig, dass wir in diesem Jahr keinen Superstar haben wie Kennedy. Wir haben Wert darauf gelegt, die richtige Mischung aus Athletik und Spielorganisation im Kader zu haben. Wir sind breiter aufgestellt als vergangene Saison. Aber wir haben natürlich Spieler, die überraschen werden – zum Beispiel Rocky Trice und Tekele Cotton.