Wenn eine große Plattenfirma oder ein internationales Filmstudio in Ihre Arbeit involviert ist, müssen auch Sie Kompromisse machen. Wo ziehen Sie die Grenze?
Levine Es ist ein Luxus, Nein zu sagen.
Knightley Ja, das ist wirklicher Luxus.
Levine Entschuldigen Sie meine Wortwahl, aber am Anfang musste ich eine Menge Scheiße fressen. Sagen wir es so: du musst das Spiel eben mitspielen. Du bleibst dir und deinen Idealen zwar irgendwie treu, aber du machst mit. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem du dir erlauben kannst zu sagen: ihr könnt mich alle mal. Ich mache jetzt nur noch das, was ich will. In diese Position musst du erst einmal kommen. Wenn du dich in diesem Freiraum bewegst, ist es das Größte.
Knightley Jeder von uns muss Dinge tun, die er nicht unbedingt machen will. Das ist so in jeder Branche. Zu Beginn deiner Laufbahn machst du erst einmal alles. Denn du weißt noch nicht, was dir gefällt und was nicht. Erst mit der Zeit wird dir klar, was zu dir passt und was nicht. Heute versuche ich, mich gar nicht erst in eine Lage zu bringen, in der ich mich bereits von Anfang an unwohl fühle und ein schlechtes Gefühl habe. Deshalb kommt es auch kaum vor, dass ich Projekte annehme, die nicht zu mir passen. Aber manchmal passiert es dann eben doch. Denn egal, wie gut mein Instinkt heute ist, ich kann mich auch täuschen.
Levine Wie zum Beispiel jetzt, wenn du neben mir auf der Couch sitzt.
Knightley Ja, ich sitze neben dir auf dieser Couch, obwohl ich es gar nicht will . . .
Levine Das ist unerträglich.
Frau Knightley, wann haben Sie zum ersten Mal zu einem Maroon-5-Song getanzt?
Levine (flüstert) . . . Jeden Tag.
Knightley Ständig . . . Daran erinnere ich mich tatsächlich. Es war 2004 auf einem Konzert in Los Angeles. Als Vorband hat irgendeine Band vom „O. C. California“-Soundtrack gespielt.
Levine Phantom Planet! Heilige Scheiße, daran erinnerst du dich?
Knightley Das war ein großartiges Konzert. Und da habe ich getanzt.
Levine Davon gehe ich aus. Natürlich waren wir fantastisch.
Herr Levine, wann haben Sie Keira das erste Mal auf der Leinwand gesehen, und was haben Sie über sie gedacht?
Knightley Er dachte, dass ich wunderbar bin. Was für ein Talent!
Levine Das war in der romantischen Komödie „Tatsächlich . . . Liebe“ gesehen. Es war auch das erste Mal, dass einer unserer Songs für einen Soundtrack verwendet wurde: „Sweetest Goodbye“. Er war zwar nur zehn Sekunden zu hören, während zwei Männer sich in einem Auto unterhielten. Aber ich fand es dermaßen aufregend. Für mich war das ein Riesending. Und Keira war einfach unwiderstehlich.
Knightley Das war ich!