Überfüllte, verspätete oder ausgefallene Züge – der Regionalverkehr im Land sorgt immer wieder für verärgerte Fahrgäste. Die Landesregierung will mithelfen, die Misere zu lindern – und kündigt Millioneninvestitionen für zusätzliche Fahrzeuge an. Zugleich nimmt sie die Bahn AG in die Pflicht.

Regio Desk: Achim Wörner (wö)

Stuttgart - Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) will mit dazu beitragen, dass der Schienenregionalverkehr in Baden-Württemberg wieder besser läuft. Im Interview mit unserer Zeitung kündigt er die Beschaffung von 19 zusätzlichen Zügen an, die auf den Strecken von und nach Stuttgart für Entlastung in den Spitzenzeiten sorgen sollen. Das Investitionsvolumen dafür beträgt demnach rund 115 Millionen Euro. Möglich ist die Investition, weil nach intensiven Verhandlungen mit den anderen Bundesländern und dem Bund im Südwesten mehr sogenannte Regionalisierungsmittel zur Verfügung stehen, wie Hermann betont. Demnach steigen diese von 891 Millionen Euro im Jahr 2017 schrittweise auf 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2031.

 

Der Verkehrsminister weist zugleich Kritik an der Vergabepolitik des Landes zurück – und nimmt dafür die Bahn AG als aktuelle Betreiberin der Strecken in die Pflicht. Der Schienenkonzern müsse seine vertraglichen Verpflichtungen „bis zum letzten Tag“ erfüllen. Von Zugausfällen und Verspätungen betroffen waren zuletzt vor allem Verbindungen zwischen der Landeshauptstadt und Mühlacker/Karlsruhe (Residenzbahn), Heilbronn (Frankenbahn), Göppingen/Ulm (Filstalbahn), Schwäbisch Hall (Murrbahn) und Aalen (Remsbahn). Bekanntlich wird das Stuttgarter Netz von Mitte kommenden Jahres an von Bahnkonkurrenten übernommen.