Ohne die SPD als potenziellen Partner hat die Linke 2017 keine Machtperspektive. Deshalb müssen Sie in dieser Legislaturperiode einen Spagat hinkriegen. Einerseits als Oppositionspartei die Regierung kritisieren und andererseits ein Verhältnis zur SPD finden, das eine künftige gemeinsame Koalition wahrscheinlicher macht. Haben Sie schon eine Idee dafür?
Wir werden eine kämpferische Opposition sein und zugleich eine Politik der Einladung an alle praktizieren, die einen wirklichen Politikwechsel wollen.
Heißt das, die SPD muss jetzt „liefern“ – nämlich linke Politik, damit sei für die Linke koalitionsfähig ist?
Eine Regierungsbeteiligung ist nicht die einzige Machtoption.
Streben Sie Rot-Rot-Grün 2017 gar nicht an?
Rot-Rot-Grün macht Sinn, wenn es ein gesellschaftliches Projekt ist, das für einen Politikwechsel steht.
Wie gehen Sie auf die SPD zu?
Das kann nicht allein auf der Ebene zwischen Abgeordneten laufen. Wir brauchen vor allem eine zivilgesellschaftliche Debatte über Projekte wie etwa eine Energiewende mit Sozialsiegel. Das Institut für solidarische Moderne befördert solche Debatten.
Ist 2017 Rot-Rot-Grün möglich?
Dafür kann ich jetzt keine Prognose abgeben. Wir haben 2014 drei Landtagswahlen, in denen Rot-Rot oder Rot-Rot-Grün Optionen sind.
Wo klappt es am ehesten – in Thüringen, Sachsen oder Brandenburg?
In Brandenburg wollen wir natürlich Rot-Rot fortsetzen. In Thüringen und Sachsen sollte sich die SPD zum demokratischen Prinzip bekennen, dass die stärkste Fraktion den Regierungschef stellt. Das wäre schon ein Fortschritt.