16.02.2016 - 15:16 Uhr
Seit einem Jahr liegen Sie im Südwesten bei 3,5 Prozent – trotz Parteipromi Bernd Riexinger als Spitzenkandidat, trotz Landesverband mit solider Verankerung in den Gewerkschaften und trotz historischer Schwäche von SPD und Union. Das ist mickerig.
Bernd Riexinger macht einen super Wahlkampf, der Landesverband ist gut aufgestellt, und die jüngste Umfrage gibt uns 5,5 Prozent.
Haben Sie die Wahlen im Südwesten und in Rheinland-Pfalz (mit vier Prozent in den Umfragen) schon verloren gegeben?
Natürlich nicht. Wir müssen noch einiges tun, aber das machen wir auch.
Das ganze Wahljahr sieht für die Linke mau aus. Dabei regieren in Magdeburg, Schwerin und Berlin große Koalitionen. Aber die Linke saugt daraus kaum Honig: In Sachsen-Anhalt haben Sie seit der vorigen Wahl fast fünf Prozent verloren, in Mecklenburg gibt es ein bescheidenes, in Berlin ein ordentliches Plus. Der Trend ist nicht Ihr Genosse.
In Zeiten der Verunsicherung igeln sich viele ein und versuchen, die alten Zeiten festzuhalten. Da haben Amtsinhaber einen Bonus.
Der Vormarsch der Linken im Westen scheint gestoppt.
Warten wir die Wahlen doch mal ab. Bei den Kommunalwahlen im Südwesten vor zwei Jahren haben wir unsere Mandate verdoppeln können.
Bekommt Bernd Riexinger im Mai ein Problem bei der Wahl zum Parteichef, wenn er den Einzug in den Landtag verpasst?
Nein. Alle wissen, dass er ein super Parteivorsitzender ist. Er tut der Linken an der Spitze gut.