Unter den Veranstaltungsstätten gilt die Arena als Sorgenkind. Mit der Bestellung eines neuen Managers war die Hoffnung verknüpft, dass er das Defizit mindert.
Ich betrachte die MHP-Arena nicht als Sorgenkind. Wer einmal dort war, kommt begeistert wieder. Aber wir müssen davon ausgehen, dass 2013 ein Jahr des Umbruchs ist. Nach den neuesten Zahlen sind wir sehr optimistisch. Wir müssen aber jeden Tag weiter arbeiten und uns fragen, wo können wir noch ein Türchen aufmachen.
Stichwort Übergangsjahr: haben Sie das Gefühl, dass man Ihnen genug Zeit lässt? 2012 waren alle sehr ungeduldig.
Ich kann für uns, den Eigenbetrieb, und mich persönlich momentan nichts anderes als ein großes Wohlwollen erkennen. Ich erlebe, dass die Bereitschaft da ist, uns den Raum und die Zeit zu geben.
Kritiker sagen, die Konkurrenz für eine solche Halle sei zu groß, weil in den letzten Jahren jede mittelgroße Stadt eine gebaut hat. Das Feld sei längst abgegrast.
Wir befinden uns in einer polyzentrischen Metropolregion mit der starken Landeshauptstadt, aber auch starken Mittelzentren, die von Ludwigsburg als zweitgrößter Stadt in der Region angeführt werden. Ohne MHP-Arena hätten wir nach dem VfB in der Region den zweitstärksten Ballsport Basketball aus der Stadt verloren. Mit der Halle haben wir dies verhindert. Mit der deutlich größeren Schleyerhalle wollte Ludwigsburg nie in Konkurrenz treten.
Aber es müssen weitere Events her.
Ja, und es gelingt uns wieder zunehmend, weitere Sportevents – beispielsweise die WM-Qualifikation der Herren im Volleyball im Januar – aber auch Musikevents, Kongresse und Messen dazu zu gewinnen.
Neulich gab es eine Tennisnacht, aber die Arena war halb leer. Hat Sie das enttäuscht?
Das hat mich nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Die Tennisnacht hatte einen sehr engen zeitlichen Vorlauf, bedingt durch die kurzfristige Möglichkeit, Tommy Haas zu präsentieren. Wir haben in der Arena einmal mehr die Flexibilität der Location bewiesen.
Muss die Halle immer voll sein, um gute Ergebnisse zu erzielen?
Das ist nicht grundsätzlich notwendig, wenn auch erstrebenswert. Unsere Möglichkeiten sind sehr vielfältig. Je nach Charakter der Veranstaltung, nehmen Sie die Charity-Boxnacht, definieren wir die Ziele, auch die wirtschaftlichen.
An wie vielen Tagen im Jahr muss denn die Arena gebucht sein? Ab wann wird es defizitär?
Das kann man so nicht sagen, das lässt sich nicht allein an den Tagen ablesen. Wir haben nachhaltig das Ziel, das Image weiter zu entwickeln und dies unter der Prämisse eines wirtschaftlichen Betriebs.