Exklusiv Mads Mikkelsen ist kein Mann der großen Worte. Deshalb dürfte ihm seine wortkarge Rolle im Western „The Salvation“ liegen. Der StZ-Autor Patrick Heidmann hat den dänischen Hollywoodstar in Cannes getroffen.

Stuttgart - - Er ist kein Mann der großen Worte. Darum dürfte dem dänischen Schauspieler Mads Mikkelsen, der die fiesen Rollen ebenso überzeugend spielt wie die netten, die Hauptrolle im Western „The Salvation“ gut liegen. Seit Donnerstag ist der aktuelle Film seines Landsmanns Kristian Levring in den deutschen Kinos zu sehen. In einer überfüllten Strandbar in Cannes erzählt Mikkelsen während ein paar weniger Zigarettenlängen, warum ihn das Wortkarge reizt.
Herr Mikkelsen, werden Sie angesichts Ihres seit Jahren anhaltenden Welterfolgs eigentlich in Dänemark als Nationalheld gefeiert?
Ich? Wo denken Sie hin? Nationalhelden sind bei uns bestenfalls Fußballspieler. Wenn überhaupt. Denn eigentlich verstehen wir Dänen uns ja ganz gut darin, bescheiden zu sein. Aber es gibt sicherlich ein paar Leute, die sich freuen, wenn jemand wie ich oder die Tennisspielerin Caroline Wozniacki im Ausland erfolgreich sind.
Apropos Fußball: in Ihrem neuen Film „The Salvation“ spielt auch der ehemalige Profi Eric Cantona mit . . .
Oh ja, ein echtes Idol! Wir waren am Set alle ziemlich aufgeregt, als er das erste Mal auftauchte. Ich schätze mal, dass die Hälfte aller europäischen Schauspieler früher lieber Fußballer geworden wäre. Es war jedenfalls eine Ehre, jemanden wie ihn in unserer Mitte zu haben.
Der Film ist ein waschechter Western. Auch so ein Männertraum, oder?
Das gilt für unseren Regisseur Kristian Levring eher als für mich. Ich habe zwar als Kind auch immer mal wieder Western geguckt. Aber meine eigentliche Liebe galt Bruce Lee und dem Kung-Fu-Genre. Wobei sich die Geschichten mit dem Kampf Gut gegen Böse und den Racheelementen durchaus ähneln.
Zum Western gehört das Reiten. Das ist für Sie nach Filmen wie „Die drei Musketiere“ oder „Michael Kohlhaas“ vermutlich ein alter Hut, nicht wahr?