Biathletin Magdalena Neuner spricht vor der am Mittwoch beginnenden Biathlon-WM über ihr Karriereende, ihre Zukunftspläne und Jürgen Klopp.

-Ruhpolding - In den nächsten fast zwei Wochen wird sich in Ruhpolding alles um Biathlon drehen – und um Magdalena Neuner. Denn nach dieser Saison beendet „Deutschlands Sportlerin des Jahres“ mit nur 25 Jahren ihre Karriere. „Ich freue mich so wahnsinnig auf mein normales Leben“, sagt Neuner.

 

Frau Neuner, die Heim-Weltmeisterschaft in Ruhpolding ist bereits als Ihr großes, erfolgreiches Abschiedsfest eingeplant. Wird Ihnen das nicht alles zu viel?
Nein, es wird mit Sicherheit gigantisch! Viele Leute fragen mich: „Mensch, setzt dich das nicht alles zu sehr unter Druck?“ Ich möchte aber versuchen, den ganzen Rummel, die vielen Leute und das volle Stadion einfach zu genießen. Wenn man dann ein tolles Schießergebnis abliefert oder vielleicht sogar als Erste ins Ziel laufen kann und all die Leute jubeln dir zu – das ist so ein tolles Gefühl! Das bekommt man als Sportler sonst eigentlich nirgendwo. Deswegen gehe ich da nicht ängstlich heran, sondern sage mir: „Es wird schön.“

Ihre Saisonbilanz ist ja auch überragend: acht Siege und 15 Podestplätze in 18 Rennen.
Die guten Platzierungen sind unheimlich wichtig für das Selbstbewusstsein. Und es kommt mir unglaublich zugute, dass die WM so spät ist. Denn in den vergangenen Jahren war es immer so, dass meine Form im Februar und März noch besser wurde.

Haben Sie keine Angst, Sie könnten die starke Form nicht bis zur WM halten?
Das Wort Angst kenne ich gar nicht. Wovor soll ich Angst haben. Ich freue mich total, dass es so gut läuft.

Ihr Ziel, sechs Medaillen, ist also möglich?
Ich möchte gerne Weltmeisterin im eigenen Land werden. Ich möchte oben auf dem Podium stehen, das deutsche Publikum vor mir haben und die Nationalhymne hören – wie oft, ist nicht so entscheidend. Jede Medaille, die ich noch holen kann, ist eine tolle Zugabe. Ich mache mir deswegen auch keinen Stress. Denn es wäre Jammern auf hohem Niveau, wenn ich sagen würde: schlimm, wenn es nicht klappt.