Während der Stuttgart-21-Bauarbeiten sollen Plänen der Bahn zufolge am Hauptbahnhof Fahrspuren wegfallen. Der Stuttgarter Ordnungsbürgermeister Martin Schairer aber ist dagegen. „Bei den Straßenverkehrsbeziehungen rund um den Bahnhof haben wir keinen Spielraum, da ist unsere Toleranzgrenze gleich null.“
07.02.2014 - 11:20 Uhr
Stuttgart – - Am 20. Februar will Martin Schairer (61) als Ordnungsbürgermeister wiedergewählt werden. Im Interview mit der StZ äußert sich Schairer zu den drängenden Verkehrsproblemen in der City und betont, dass die Pläne der Bahn für die Sperrung von Fahrspuren rund um den Bonatzbau während der Stuttgart-21-Bauarbeiten mit ihm nicht zu machen sind.
Herr Schairer, kaum haben Sie die Montagsdemos gegen Stuttgart 21 von der Schillerstraße verbannt, da hat es den Anschein, dass stattdessen die Bahn künftig den Cityring von Montags bis Samstag lahmlegen darf.
Der Eindruck täuscht. Unsere Fachleute aus der Verkehrsbehörde haben sich ja sofort gegen die Planänderungen der Bahn gewandt und deutlich gemacht, dass für uns die Geschäftsgrundlage die alte Planfeststellung für den Nesenbach-Düker ist. Diese beinhaltet, dass die Funktionsfähigkeit des Cityrings vollständig aufrecht erhalten werden muss. Da kämpfen wir um jeden Meter, weil wir in unserer engen Stadt eben nur eine beschränkte Verkehrsfläche zur Verfügung haben.
Ihre eigenen Leute befürchten aber ein Verkehrschaos, falls die aktuellen Pläne der Bahn vom Eisenbahnbundesamt genehmigt würden. Wie kann eine solch missglückte Planung überhaupt zustande kommen?
Da müssen Sie die Bahn fragen. Wir haben sofort unsere Einwände dargelegt, und ich weiß zwischenzeitlich aus guten Gesprächen mit der Bahn, dass sie unsere Argumente einsieht und die geänderte Planung so nicht realisiert werden soll.